Zur Erinnerung an den Ungarischen Volksaufstand und dessen gewaltsame Niederschlagung vor 60 Jahren hat die Bundesstiftung Aufarbeitung auf ihrer Website einen eigenen Themenschwerpunkt online gestellt. Neben einer knappen Darstellung der Ereignisse und zahlreichen zeitgenössischen Fotos bietet die Seite eine umfassende Bibliografie sowie eine Zusammenstellung von Denkmälern, die heute in Budapest an den Volksaufstand erinnern.

Der Ungarische Volksaufstand war eine der größten Erhebungen gegen die kommunistische Herrschaft zwischen 1945 und 1989. Am 23. Oktober 1956 gingen in Budapest Studenten auf die Straße und forderten freie Wahlen, die Freilassung aller politischen Häftlinge, die Abschaffung der Zensur und den Abzug der sowjetischen Truppen aus dem Land. Obwohl die ungarische Staatsmacht und sowjetische Truppen gewaltsam gegen die Aufständischen vorgingen, entzündete sich in wenigen Tagen ein nationaler Freiheitskampf des ungarischen Volkes gegen die sowjetische Besatzungsmacht.

Diese zog ihre Truppen am 28. Oktober 1956 vorerst aus Budapest zurück. Als sich aber die neu gebildete Regierung unter dem populären Reformkommunisten Imre Nagy auf die Seite der Aufständischen stellte und am 1. November die Neutralität Ungarns sowie den Austritt des Landes aus dem Warschauer Pakt verkündete, entschloss sich die sowjetische Führung zur gewaltsamen Niederschlagung der Erhebung.

In den Morgenstunden des 4. November 1956 rollten sowjetische Panzer erneut ins Land ein. Die Aufständischen leisteten gut eine Woche lang erbitterten Widerstand gegen den übermächtigen Gegner: Am 11. November 1956 war die Erhebung niedergeschlagen; sie hatte auf ungarischer Seite rund 2.500 Todesopfer und fast 20.000 Verletzte gefordert. Auf sowjetischer Seite kamen über 700 Soldaten ums Leben, weitere 1.450 wurden verletzt.

Themendossier "1965 - die ungarischer Revolution"