Neun Monate vor dem Mauerfall kam Chris Gueffroy bei dem Versuch nach West-Berlin zu flüchten ums Leben. Dem damals 20-jährigen war das Leben in der DDR zu wenig selbstbestimmt. Er wollte sich nicht anpassen, wurde nicht zum Abitur zugelassen. Der Weg zu seinem Traumberuf blieb ihm so versperrt. Der Gedanke, nicht selbst entscheiden zu können, wo und wie er leben wollte, empfand Chris Gueffroy als zunehmend unerträglich. Als die Einberufung zur Nationalen Volksarmee bevorstand, beschloss er gemeinsam mit einem Freund zu fliehen. Am Abend des 5. Februar 1989 überwanden sie die Hinterlandmauer in Berlin-Treptow. Als sie durch den Signalzaun krochen, wurde Alarm ausgelöst. Sie hatten bereits den letzten Zaun erreicht, als sie von den Wachtposten beschossen wurden. Mehrere Schüsse verletzten Chris Gueffroy tödlich, sein Freund hatte Glück, er überlebte.

Zum 25. Todestag zeigt der Rundfunk Berlin-Brandenburg heute, am 4. Februar 2014 um 22:45 Uhr, den von der Bundesstiftung Aufarbeitung geförderten Dokumentarfilm "Das kurze Leben des Chris Gueffroy" von Klaus Salge. Der Film zeichnet ein sensibles Porträt des letzten Mauertoten, von seinem Leben in der DDR, seinen Träumen und kleinen Fluchten. Die Dokumentation ist als DVD mit umfangreichem didaktischen Begleitmaterial auch im Publikationsshop der Bundesstiftung Aufarbeitung erhältlich.
Mit einer Andacht in der Kapelle der Versöhnung auf dem Gelände der Gedenkstätte Berliner Mauer wird zudem am Mittwoch, den 5. Februar um 12 Uhr, an den tragischen Tod von Chris Gueffroy erinnert.