Vergleichende Diskussion zum 54. Jahrestag des Baus der Berliner Mauer

Sie wollten politischer Verfolgung entgehen, Reise- und Meinungsfreiheit in Anspruch nehmen, die Familie wiedersehen oder ein besseres Leben – die Motive der Menschen zur Flucht waren in der DDR vielfältig, trotz lebensbedrohlicher Gefahren. Zum 54. Jahrestag des Mauerbaus berichteten am 11. August Flüchtlinge aus der DDR und ihre Helfer von der Fluchthilfe im geteilten Deutschland und sprachen über Ankunft und Aufnahme in Westdeutschland.

Zugleich sollte die Perspektive erweitert werden auf die aktuellen Fluchtbewegungen aus Kriegs- und Krisengebieten. Flüchtlingspolitik heute und damals bewegt sich in unterschiedlichen historischen Zusammenhängen, dennoch werden immer wieder Vergleiche angestellt. Auf spektakuläre, umstrittene Weise etwa bei den Aktionen des „Zentrums für politische Schönheit“, aber auch in der Medienberichterstattung und nicht zuletzt im Schulunterricht.

Der Fluchthelfer für DDR-Flüchtlinge Ralph Kabisch und die Zeitzeugin Konstanze Helber, die 1977 selbst einen Fluchtversuch unternahm, sprachen über ihre Erfahrungen. Über das Ankommen von Flüchtlingen berichteten die Leiterin der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde Maria Nooke und Uta Sternal, Leiterin des Übergangswohnheims Marienfelde, in dem aktuell Flüchtlinge aufgenommen werden. Wie und seine Familie er nach ihrer Flucht vor zwei Jahren in Deutschland aufgenommen wurden, schilderte der syrische Bauingenieur Anas Sharaf Aldeen, die Perspektive der jungen Generation brachte Paul Schwenn ein, der zuletzt ein Freiwilliges Soziales Jahr im politischen Leben ableistete. Das „Zentrum für politische Schönheit“ wie auch Maik Baumgärtner (Journalist und Autor) hatten eine Teilnahme an der Diskussion aus terminlichen Gründen abgesagt. Moderiert wurde die Veranstaltung von Helge Eikelmann und Marcus Kiesel.

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