Auf Initiative der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur werden an den ehemaligen Grenzübergangsstellen zwischen Ost- und Westdeutschland auf den Autobahnen touristische Informationstafeln aufgestellt, die an die über vierzigjährige Teilung Deutschlands erinnern.

16 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer und der Grenzen ist heute kaum sichtbar, wo einst die innerdeutsche Grenze mit ihren martialischen Sperranlagen die Landschaft zerschnitt. Die touristischen Hinweistafeln sollen daran erinnern, dass die freie Fahrt zwischen Ost und West, die uns heute erfreulicherweise so selbstverständlich scheint, über vierzig Jahre lang nur unter vielen Schwierigkeiten möglich war und viele Menschen beim Versuch, diese Trennung zu überwinden, ihr Leben verloren.

An den Übergängen der früheren innerdeutschen Grenze werden Tafeln in einer Größe von 2x3 Metern errichtet, die mit einem eindrücklichen Piktogramm auf die „Ehemalige innerdeutsche Grenze 1945-1990“ hinweisen.

Die Tafeln werden in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein an der A 20 und A 24, in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt an der A 2, in Hessen und Thüringen an der A 4, in Thüringen und Bayern an der A 9, A 71 und A 73 errichtet.

Die feierliche Enthüllung der Informations-Tafeln wird an den einzelnen Autobahnen mit Vertretern der jeweiligen Landesregierungen am Wochenende vor dem Tag der Deutschen Einheit stattfinden.

Am 1. Oktober 2006, 18 Uhr, werden der bayerische Staatsminister des Innern, Dr. Günther Beckstein und der Thüringer Justizminister Harald Schliemann die Tafel an der A 9 in Bayern einweihen. Treffpunkt: Tank- und Rastanlage Frankenwald in Fahrtrichtung Berlin.

Am 2. Oktober, 14 Uhr, erfolgt durch den sachsen-anhaltischen Verkehrsminister Dr. Karl-Heinz Daehre die Enthüllung der Tafel an der A 2 in Sachsen-Anhalt. Treffpunkt: Tank- und Rastanlage Marienborn in Fahrtrichtung Berlin auf dem Parkplatz für „PKW mit Anhänger“ um 13:45 Uhr. Anmeldung (Bus-shuttle) bis Freitag 29. September, 15 Uhr dringend erforderlich: 030/2324 7201 oder per Mail: o.igel@stiftung-aufarbeitung.de.

Schließlich werden der Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee, der hessische Justizminister Jürgen Banzer und der thüringische Verkehrsminister Andreas Trautvetter die Tafel an der A 4 am 3. Oktober 2006, um 10 Uhr aus verkehrstechnischen Gründen im Bürgerhaus Wildeck-Obersuhl, Eisenacher Straße 88, 36208 Wildeck einweihen.

In Auftrag gegeben wurden die Autobahntafeln beim sächsischen Schilderwerk Beutha, das vor 15 Jahren von der Treuhand privatisiert wurde und heute ein international agierendes Unternehmen mit doppelt so vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als zu VEB-Zeiten ist.

Für weitere Informationen steht Ihnen in der Stiftung Aufarbeitung Dietrich Wolf Fenner unter Tel. 030/2324 7225 gerne zur Verfügung.

Berlin, 28. September 2006