Bochumer Konferenz „Zeitzeugen in Schulen“ bringt Zeitzeugen, Lehrkräfte und Schüler zusammen

Jochen Stern wurde 1947 im Alter von 20 Jahren wegen angeblicher Spionage und antisowjetischer Propaganda verhaftet und zu 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. 1954 wurde er nach einer Amnestie in die Bundesrepublik entlassen. Der Schauspieler lebt heute in Bonn, bekannt wurde er durch seine Rollen in Theater, Fernsehen und Kino, etwa in „Good Bye Lenin“. Als Zeitzeuge spricht er heute vor Schulklassen über sein Leben.

Wie Jochen Stern berichten bundesweit Menschen im Schulunterricht und in Bildungsveranstaltungen über ihre persönlichen Erfahrungen mit der DDR und der deutschen Teilung. Bei der Konferenz „Zeitzeugen in Schulen“ treffen sich am 29. November in Bochum mehr als 40 Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, um sich über ihre Erfahrungen auszutauschen und mit Lehrkräften in Kontakt zu kommen. Veranstaltet wird die Tagung vom Institut für Deutschlandforschung (IDF) der Ruhr-Universität Bochum und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

„Die Berichte von Zeitzeugen machen Geschichte lebendig und helfen, das Leben in einer anderen Zeit zu begreifen. Das gilt besonders für die Geschichte der kommunistischen Diktaturen, deren Lebensumstände heutigen Schülern oft fremd erscheinen“, sagt die Geschäftsführerin der Bundesstiftung Aufarbeitung, Anna Kaminsky.

Bundesweite Vermittlung über Zeitzeugenbuero.de

Zur bundesweiten Vermittlung betreibt die Bundesstiftung Aufarbeitung seit 2009 das Portal Zeitzeugenbuero.de, über das rund 300 Zeitzeugen zur Geschichte der DDR und der deutschen Teilung recherchiert und angefragt werden können. Allein in Nordrhein-Westfalen berichten rund 20 von ihnen regelmäßig über ihre Erfahrungen mit Flucht und Haft, Freikauf und Ausreise sowie dem Prozess der deutschen Einheit. Dort können die Zeitzeugen nach Region und Themen recherchiert und zu Veranstaltungen, Projekttagen oder Interviews eingeladen werden: www.zeitzeugenbuero.de

Ausführliche Beratung bei der Zeitzeugenarbeit bietet in Nordrhein-Westfalen die von der Bundesstiftung geförderte VOS-Zeitzeugengruppe, die mit dem IDF kooperiert:
www.vos-zeitzeugen.de, idf@rub.de

Konferenz „Zeitzeugen in Schulen“

Veranstalter: Institut für Deutschlandforschung der Ruhr-Universität Bochum, Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Datum: Samstag, 29. November 2014
Uhrzeit: 11 – 17 Uhr
Ort: Institut für Deutschlandforschung der Ruhr-Universität Bochum | Universitätsstraße 150 | 44780 Bochum | Gebäude GB, Etage 04, Raum 48 (GB 04/48)

Anmeldungen

Anmeldungen zur Berichterstattung bitte bis 28.11. an presse@bundesstiftung-aufarbeitung.de