Der fünfte Vorstand der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur hat am 8. Juli seine Arbeit aufgenommen. Rainer Eppelmann ist als Vorsitzender des Vorstandes bestätigt worden. Sein Stellvertreter ist der Kölner Zeithistoriker Prof. Dr. Ralph Jessen. Weiterhin sind die ehemalige Thüringer Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht und die Geschichtsdidaktikerin Prof. Dr. Waltraud Schreiber Mitglieder des Leitungsgremiums. Als neues Mitglied wurde Dr. Anna Kaminsky, die Direktorin der Bundesstiftung Aufarbeitung vom Stiftungsrat in den Vorstand gewählt.  Gerd Poppe, der der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages zur Auseinandersetzung mit der SED-Diktatur und ihren Folgen angehörte und die Bundesstiftung seit ihrer Gründung 1998 als Mitglied des Vorstandes begleitet und maßgeblich geprägt hat, ist aus dem Vorstand ausgeschieden.

Rainer Eppelmann würdigte die Verdienste seines langjährigen Vorstandskollegen Gerd Poppe und sein jahrzehntelanges Engagement für die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit nicht nur in Deutschland. Trotz persönlicher Nachteile und massiver Einschüchterungsversuche durch die DDR-Staatssicherheit stand Poppe seit den späten 1960er-Jahren in Opposition zur SED-Diktatur. Für die von ihm mitgegründete „Initiative Frieden und Menschenrechte“ saß er ab 1989 am Zentralen Runden Tisch und war von Februar bis April 1990 Minister ohne Geschäftsbereich in der Regierung der DDR. Als langjähriger Bundestagsabgeordneter für Bündnis 90/Die Grünen besetzte Gerd Poppe von 1990 bis 1998 vor allem außenpolitische Themen. Von 1998 bis 2003 war er Beauftragter der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe. Im November 1998 wurde er Mitglied des Vorstandes der gerade gegründeten Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.