Vom 05. bis 07. Juni 2005 wird eine von der Stiftung Aufarbeitung geförderte Tagung in Prag die Frage erörtern, inwiefern die Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) vor 30 Jahren bereits den Ausgangspunkt für den Zusammenbruch des Kommunismus in Ostmitteleuropa und der DDR markierte. Mit der Unterzeichnung der KSZE-Schlussakte in Helsinki verpflichteten sich die kommunistischen Staaten im August 1975 zur Wahrung humanitärer Grundrechte. Unmittelbare Folgen waren wachsende Forderungen der Bevölkerung nach Reiseerleichterungen und Meinungsfreiheit, die sich zunehmend zu einer Demokratiebewegung ausweiteten. Sowohl die "Charta 77" als auch die "Solidarnosc" beriefen sich auf Helsinki, verliehen ihren Zielen damit Nachdruck und stellten die ostmitteleuropäischen Diktaturen derart in Frage. Die Bedeutung der KSZE-Schlussakte für die innenpolitische Entwicklung der kommunistischen Staaten wird auf der Konferenz ebenso behandelt werden wie jene vielfältigen Kooperationen, die sich über den Eisernen Vorhang hinweg entwickelten. Die Tagung wird von Vaclav Havel eröffnet, den Eröffnungsvortrag hält Timothy Garton Ash. Fachvorträge und Zeitzeugengespräche ergänzen das Programm.

Nähere Auskünfte zur Konferenz erteilt Dr. Jens Schöne, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Stiftung Aufarbeitung, Tel. 030/23 24 72 25.

Berlin, 31. Mai 2005