Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Ch. Links Verlag präsentieren Udo Grashoffs Buch „In einem Anfall von Depression…“ Selbsttötungen in der DDR am Donnerstag, dem 2. November 2006, um 19 Uhr, in der Landesvertretung Sachsen-Anhalt, Luisenstr. 18, 10117 Berlin.

Über 5000 Menschen nahmen sich alljährlich in der DDR das Leben. Das waren im Schnitt eineinhalb Mal so viele wie in der alten Bundesrepublik. Im weltweiten Vergleich der Selbsttötungsraten nahm die DDR einen Spitzenplatz ein. Das SED-Regime tabuisierte die Freitode und führte nur heimlich Statistik. Der Historiker und Biochemiker Udo Grashoff hat mehrere tausend Suizidfälle in der DDR ausgewertet. Deutlich wurden hierbei die Konfliktfelder und Existenz bedrohende Situationen in der SED-Diktatur, die in Einzelfällen zu Selbsttötungen führten. Gleichzeitig wird der bislang vermutete Zusammenhang zwischen Repression und Selbsttötungen anhand von bisher unveröffentlichtem statistischen Material kritisch hinterfragt. Die Buchpräsentation wird von der Lesung aus authentischen Abschiedsbriefen durch die Schauspieler Jalda Rebling und Wolfgang Großmann sowie einer Videoinstallation der Künstlerin Clara S. Rueprich begleitet.

Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Für weitere Informationen steht Ihnen in der Stiftung Aufarbeitung Dietrich Wolf Fenner unter Tel. 030/2324 7225 gerne zur Verfügung. Im Buchhandel ab November erhältlich: Udo Grashoff: „In einem Anfall von Depression…“ Selbsttötungen in der DDR, Ch. Links Verlag: Berlin 2006, 516 S., 29,90 Euro

Berlin, 30. Oktober 2006