Steckt die Aufarbeitung der kommunistischen Diktatur derzeit in einer Krise? Was heißt Aufarbeitung 30 Jahre nach der Friedlichen Revolution? Diese Fragen werden am 4. April bei einer gemeinsamen Podiumsdiskussion des Bürgerkomitees „15. Januar“ und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur diskutiert. Auf dem Podium sprechen Jörg von Bilavsky (Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen), Jörg Ganzenmüller (Stiftung Ettersberg), Jens Gieseke (Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam), Anna Kaminsky (Bundesstiftung Aufarbeitung), Enrico Heitzer (Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen) sowie der Historiker Ehrhart Neubert über aktuelle Herausforderungen und Perspektiven.

In den vergangenen Monaten wurde teilweise heftig über Strukturen und Methoden der Aufarbeitung der SED-Diktatur diskutiert. Einige Vertreter plädieren dabei für einen Paradigmenwechsel durch eine stärkere wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der DDR-Geschichte. Andere warnen entschieden vor einer Verharmlosung der Diktatur in SBZ und DDR.

Unabhängig von den konkreten Anlässen für diese Debatte soll die Aufarbeitung der kommunistischen Diktatur in Deutschland 30 Jahre nach der Friedlichen Revolution kritisch bilanziert werden: Was wurde erreicht? Wo befindet sich die Aufarbeitung im Spannungsfeld von Wissenschaft und politischer Bildung? Welche Rolle spielen die Opfer der Diktatur in diesem Prozess? Ist der antitotalitäre Konsens eine brauchbare Leitschnur und wie kann Aufarbeitung vorbeugend gegen Extremismus wirken? Moderiert wird die Veranstaltung von Christian Booß (Bürgerkomitee „15. Januar“ e. V.).

Podiumsdiskussion: Aufarbeitung in der Krise? Was heißt Aufarbeitung 30 Jahre nach der Friedlichen Revolution?

Veranstalter: Bürgerkomitee „15. Januar“ e. V., Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur 04. April 2019 | 18:30 Uhr

Haus 22 (Ehemaliges Stasigelände) | Ruschestraße 103 | 10365 Berlin