Projektträger: Humboldt-Universität zu Berlin, Lehrstuhl für Neueste und Zeitgeschichte, Projektteam: Dr. Henrik Bispinck, Anna Kokenge, Chris Vogelsänger

Veranstaltungsgrafik "Geschichte im Fadenkreuz. Der Tatort und die deutsche Einheit"
Veranstaltungsgrafik

Im Herbst 2020 jährte sich die deutsche Wiedervereinigung zum 30. Mal. Zeitgleich wurde die Krimi-Reihe „Tatort“ 50 Jahre alt, ein Format, das häufig gesellschaftlich relevante, auch zeithistorische Themen aufgreift. Anlässlich des doppelten Jubiläums haben wir eine Podiumsdiskussion ausgerichtet, um über die Thematisierung der deutschen Teilungs- und Einheitsgeschichte im Fernsehen zu sprechen. Die Veranstaltung knüpfte an ein Seminar an der Humboldt-Universität an, in dessen Rahmen Studierende Podcasts zu einzelnen Tatort-Folgen mit Bezug zur deutsch-deutschen Geschichte produziert haben.

Die Teilnehmerinnen des Podiums von links nach rechts: Dr. Josephine Schröder-Zebralla, Dr.  Anita Krätzner-Ebert, Dr. Andreas Kötzing, Klaudia Wick, Matthias Dell.
Die Teilnehmerinnen des Podiums von links nach rechts: Dr. Josephine Schröder-Zebralla, Dr. Anita Krätzner-Ebert, Dr. Andreas Kötzing, Klaudia Wick, Matthias Dell. © Jonas Malte Scheler / Deutsche Kinemathek

Da das Bild von der jüngsten deutschen Zeitgeschichte stark durch visuelle Medien geprägt ist, war es Ziel der Podiumsdiskussion, sich kritisch mit fiktionalen Darstellungen zeithistorischer Ereignisse im Fernsehen zu befassen und für damit verbundene Problematiken zu sensibilisieren. Dazu sprach Moderator Andreas Kötzing mit der Fernsehwissenschaftlerin Klaudia Wick, der Tatort-Redakteurin Josephine Schröder-Zebralla, dem Fernsehkritiker Matthias Dell und der Historikerin Anita Krätzner-Ebert. Es entspann sich eine lebendige und kontroverse Diskussion, in der es u. a. darum ging, wie sich die dramaturgischen Anforderungen eines Krimis mit der Behandlung brisanter historischer Themen verbinden lassen und welchen Beitrag ein vielgesehenes Format wie der „Tatort“ zur erinnerungskulturellen Auseinandersetzung mit der deutsch-deutschen Geschichte leistet.

Aufgrund der Corona-Pandemie war eine ursprünglich geplante Live-Veranstaltung vor Publikum nicht möglich. Daher wurde die Diskussion in der Deutschen Kinemathek aufgezeichnet und am Vorabend des 50. Jahrestages der Ausstrahlung der ersten Tatort-Folge „Taxi nach Leipzig“ online gestellt. Bis Ende Januar 2021 wurde die Aufzeichnung über 170 mal abgerufen.

Weiterführende Information:

Die Podiumsdiskussion kann unter www.tatort-deutsche-teilung.de abgerufen werden. Auf dieser Seite finden sich auch die Podcasts, die die Studierenden in der Lehrveranstaltung, die der Diskussion zugrunde lag, produziert haben.