Kurzbeschreibung

Die Augmented Reality App „Cold War Berlin“ der Gedenkstätte Berliner Mauer macht die Panzerkonfrontation am Checkpoint Charlie 1961 dreidimensional erfahrbar. Unter Augmented Reality versteht man die computergestützte Erweiterung der Realitätswahrnehmung. Mit der App kann ein maßstabsgetreues 3D-Modell des Grenzübergangs Checkpoint Charlie aus verschiedenen Blickwinkeln und unter Einbezug historischer Fotos, Filme und Radiobeiträge betrachtet werden.

An der Kreuzung Friedrichstraße/Zimmerstraße ermöglichte der Grenzübergang Checkpoint Charlie ein Passieren der Berliner Mauer für US-Militärs und ausländische Diplomaten ohne Grenzkontrollen. Bereits kurz nach dem Mauerbau kam es zur ersten Konfrontation am Checkpoint Charlie, als DDR-Grenzpolizisten begannen, von Walter Ulbricht beauftragte Passkontrollen durchzuführen. Angesichts des als Provokation wahrgenommenen Kontrollerlasses der DDR ließ der US-amerikanische General Lucius Clay am 25. Oktober 1961 Panzer an der westlichen Seite des Grenzübergangs stationieren. Nach Gesprächen zwischen dem US-amerikanischen und dem sowjetischen Stadtkommandanten wurden die Panzer vorerst wieder abgezogen. Als jedoch die DDR-Grenzpolizisten kurze Zeit später ein weiteres Mal einen US-Major nicht passieren ließen, fuhren die amerikanischen Panzer erneut auf. Diesmal ließ auch Nikita Chruschtschow Panzer stationieren. Erst nach 16 Stunden und zähen Verhandlungen zogen beide Seiten ihre Panzer endgültig ab.

Didaktische Aufbereitung

Das in vier Module aufgeteilte Unterrichtsmaterial unterstützt eine selbstständige Erarbeitung der Panzerkonfrontation unter Einsatz der App „Cold War Berlin“. Dabei steht im Zentrum der Unterrichtseinheiten das Zusammenwirken von historischem Material und Augmented Reality sowie die unterschiedliche Darstellung des Ereignisses aus Ost- und West-Perspektive.

Im ersten Modul wird der bereits vorhandene Kenntnisstand der Schüler zur Teilung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Sonderstatus Berlins geprüft und erweitert. Anschließend wird die unterschiedliche Sichtweise der sowjetischen und amerikanischen Kommandanten auf die Grenzkontrollen am Checkpoint Charlie thematisiert.

Im zweiten Modul setzen sich die Schüler intensiv mit den Gründen für die Auffahrt der US-amerikanischen Panzer am Checkpoint Charlie auseinander. Anschließend wird die mediale Berichterstattung der Panzerkonfrontation zwischen Westdeutschland und der DDR miteinander verglichen.

Die dritte Einheit veranschaulicht die Entwicklungen der Panzerkonfrontation bis zu ihrem Ende. Durch die Beschäftigung mit zeitgenössischen Fotos erlernen die Schüler den Einsatz historischer Quellen und überdenken die Konstruktion von Geschichtsnarrativen.

Das abschließende Modul vier reflektiert die vorigen Unterrichtseinheiten und die Nutzung der Augmented Reality App.

"Cold War Berlin"-App
Herausgeber/Institution
Stiftung Berliner Mauer
Bibliographische Angabe
Cold War Berlin – Augmented Reality App zur Geschichte des Checkpoint Charlie, Cornelia Thiele und Dr. Susanne Muhle: Projekt Erinnerungsort Checkpoint Charlie
Preis
0,00EUR
Verwendbar im Unterrichtsfach/in den Unterrichtsfächern
Geschichte
Politik
Sozialkunde
Material behandelt folgende(s) Jahrzehnt(e)
1960er