Das Projekt MoCom: Motion Comics als Erinnerungsarbeit thematisiert in Form von digitalen und bewegten Bildgeschichten die deutsche Teilung. Die zehn- bis zwölfminütigen Videos setzen sich mit verschiedenen Aspekten, wie zum Beispiel der Flucht und Ausreise, auseinander – Grundlage sind Biografien von Zeitzeugen, unter anderem von DDR-Vertragsarbeitern. Das Projekt ist von und für junge Menschen konzipiert: Die Projektteilnehmenden sind gleichzeitig die Zielgruppe und entwickeln in Zusammenarbeit mit Historikern, Zeitzeugen, Künstlern und Anthropologen die Comics und das didaktische Begleitmaterial. Die Videos und Materialien verfolgen einen kollaborativen und partizipativen Ansatz und eignen sich somit gut für die (außer)schulische Bildungsarbeit.
Das Projekt, welches von der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn und der Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt organisiert und gefördert wird, zielt darauf ab, junge Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen für die deutsch-deutsche Geschichte zu interessieren und Parallelen zur Gegenwart sichtbar zu machen.
Zu jedem Motion Comic steht didaktisches Begleitmaterial zur Verfügung. Letzteres stellt unter anderem Vorschläge für einen Unterrichtsablauf oder Materialien bereit. Sowohl die Videos als auch die Materialien beabsichtigen eine niedrigschwellige Wissensvermittlung und können nicht nur im Geschichtsunterricht, sondern auch im Kunst-, Ethik- und Politikunterricht eingesetzt werden. Darüber hinaus ermöglichen englische Versionen der Comics, englische Beiträge im Begleitmaterial und englische Untertitel auf YouTube den Einsatz im Englischunterricht.
Die Motion Comics dienen zur Vertiefung der Geschichte der deutschen Teilung – Vorwissen wird bei der Arbeit mit den Materialien vorausgesetzt.
In den Motion Comics werden immer zwei individuelle Geschichten zu verschiedenen Themen erzählt. So geht es in dem ersten Comic „Grenzübertritte“ um das Thema Flucht, unter anderem um Anna, die aus der DDR zu ihrem Partner nach Österreich fliehen möchte. Im zweiten Comic „Die Dichte von Freiheit“ stehen die Erfahrungen mit Freiheit in der DDR im Vordergrund und der dritte Comic „(K)ein Wiedersehen“ beschäftigt sich mit den Auswirkungen der innerdeutschen Grenze auf Freundschaften und Familien.