Kurzbeschreibung

Das Ende der Sowjetunion im Dezember 1991 ist Ausgangspunkt der Ausstellung „Postsowjetische Lebenswelten. Gesellschaft und Alltag nach dem Kommunismus“. Die Schau widmet sich dem historischen Wandel, den die fünfzehn Nachfolgestaaten seitdem durchlaufen sind. Geographisch reicht der Blick damit von Osteuropa über den Kaukasus bis nach Zentralasien. Er schließt Staaten ein, deren Größe und Einwohnerzahl, Nationalgeschichte und kulturelle Prägungen, aber auch wirtschaftliche Ausgangspositionen unterschiedlicher kaum sein könnten. Umso eindrücklicher sind die Gemeinsamkeiten, die den Alltag dieser Gesellschaften vor allem in den 1990er-Jahren prägten.

Die Ausstellung wirft Schlaglichter auf den sozialen Ausnahmezustand jenes Jahrzehnts, in dem die Menschen den Härten des Staatszerfalls und einem Markt ohne Recht ausgeliefert waren. Sie nimmt die Lebensverhältnisse in den Blick und macht die Wanderungsbewegungen sichtbar, die Menschen auf der Suche nach Arbeit und Wohlstand die Heimat verlassen ließen. Die Schau zeigt, wie mit Geschichte aber auch mit Religion Politik gemacht wird, wie der demokratische Aufbruch gelang, aber auch wie neue Autokratien entstanden. Medien- und Öffentlichkeit, Konsum- und Popkultur, ökologische Altlasten, die Frauenemanzipation sowie bemerkenswerte Fortschritte im Bereich der Digitalisierung werden ebenso auf den 20 Ausstellungstafeln dargestellt.

Didaktische Aufbereitung

Ein zentrales Ziel der Unterrichtsmaterialien ist es, dass die Schüler eine Region und eine Geschichte kennenlernen, die in der heutigen Medien- und Bildungslandschaft wenig Beachtung findet. Diese gilt es durch eine differenziertere Perspektive abzulösen. Je nach Lerngruppe, Zeitaufwand und insbesondere Altersstufe sollen die Schülerinnen und Schüler selbstgewählte Schwerpunkte auf Grundlage der vielen Fotografien setzen, die spannende Fragen aufwerfen.

Die von der Bundesstiftung zur Verfügung gestellten Materialien umfassen Hinweise für die Lehrkräfte, Arbeitsaufträge für die gesamte Lerngruppe, Arbeitsblätter mit Impulsen für die Einzelgruppen, Methodenschulungen sowie ein Glossar.

Die einzelnen Unterrichtseinheiten beginnen mit einer Einführung in das Gesellschaftssystem und die Geographie der Sowjetunion und deren Zusammenbruch 1991. Daran anschließend bildet die Lerngruppe Einzelgruppen, die sich mit einem Themenfeld der Ausstellung befassen und mit Hilfe der Impulse auf den Arbeitsblättern einen Vortrag zu ihrem Schwerpunkt vorbereiten. Nachdem jede Einzelgruppe ihre Ergebnisse der Lerngruppe präsentiert hat, folgt eine gemeinsame Auswertungs- und Diskussionsphase, in der auf die gegenwärtige Bedeutung der einzelnen Themen verwiesen wird.

Ausstellung Postsowjetische Lebenswelten
Herausgeber/Institution
Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Bibliographische Angabe
Dr. Helge Schröder, Hamburg, i. A. der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Preis
0,00EUR
Verwendbar für Klassenstufe
9-13
Verwendbar im Unterrichtsfach/in den Unterrichtsfächern
Deutsch
Erdkunde
Ethik
Geschichte
Katholische Religionslehre
Politik
Material behandelt folgende(s) Jahrzehnt(e)
1990er
2000er