Günter Bersch (1941-2007) ließ sich an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig zum Fotografen ausbilden und arbeitete zwischen 1965 bis 1980 beim Militärverlag der DDR und anschließend bis 1990 für die Zeitschrift „Für Dich“. Im wiedervereinigten Deutschland war Bersch als Co-Autor und Fotograf an mehreren Dokumentarfilmen für ZDF und ARTE beteiligt.

Bersch war systemnah, hielt in vielen seiner Bilder jedoch Distanz. Die Darstellung müder und geschundener NVA-Soldaten ist ein Beispiel dafür. Ulrich Kneise, der bei Bersch volontierte, meinte dazu: „Er war einer von denen, die auf Qualität setzten, sich in der Arbeit jedoch der Konfrontation mit ungeliebten Themen nach Möglichkeit entzogen.“

Die Vernichtung eines großen Teils seiner bis 1989/90 entstandenen Fotos ist einerseits Ausdruck seines hohen Anspruchs, andererseits sicherlich auch Ergebnis der Distanzierung von der DDR. Dieser Bildersturm in eigener Sache ist überaus bedauerlich, hätte man doch in diesen Bildern etwa erkennen können, wie der selbst ernannte Arbeiter- und Bauernstaat gesehen werden wollte oder aber wo Bersch sich seine Freiräume nahm. Seine Konzentration auf Fotos aus dem Kulturbereich ist ein Beispiel dafür. Geblieben sind sorgfältig komponierte Bilder, die Geschichten erzählen.

Auf der Seite https://www.bpk-bildagentur.de/ können weitere Fotos von Günter Bersch abgerufen werden. Portfolios mit ausgewählten Bildern können Sie dort ebenfalls finden.

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