Kurzbeschreibung

Durch die Errichtung der Berliner Mauer wurde das Grenzregime der DDR endgültig fundamentiert und verdeutlichte damit noch mehr die Spaltung Europas und eines großen Teiles der Welt in zwei gegensätzliche Blöcke. Als die Mauer in Berlin am 13. August 1961 gebaut wurde - parallel dazu wurden die seit 1952 errichteten innerdeutschen Grenzsperranlagen weiter ausgebaut -, stand das SED-Regime auf einem neuerlichen Höhepunkt seiner Dauerkrise. Der 1952 proklamierte "Aufbau des Sozialismus" mit seinen Zwangs- und Kampfmaßnahmen war vor allem gegen wirtschaftlich Selbständige gerichtet, die bürgerliche Intelligenz, Andersdenkende an den Universitäten, Kirchenangehörige sowie Landwirte, die sich der Zwangskollektivierung widersetzten. Die Folgen waren Probleme in der Versorgung für die ganze Bevölkerung. Darüber hinaus wurde mit allen Schritten der Gleichschaltung des politischen und gesellschaftlichen Lebens das Klima der inneren Unzufriedenheit immer weiter angeheizt. Den Menschen in der DDR fehlten Perspektiven. Die Flucht war somit ein letztes Ventil für die Menschen, die nicht mehr in einem Land leben wollten oder konnten, in dem eine politische Opposition praktisch nicht mehr öffentlich umzusetzen war ohne das Risiko der Verfolgung oder Verhaftung. Die Massenflucht erreichte schließlich 1960/61 mit jährlich rund 200.000 Menschen ihren vorläufigen Höhepunkt.
In den frühen Morgenstunden des 13. August 1961 erfuhren die Bürger der DDR, dass die Grenze nach West-Berlin geschlossen wurde. Die SED-Propaganda verkündete einen großen Sieg der Arbeiterklasse über die "westdeutschen Kriegstreiber". Die Legende vom "Antifaschistischen Schutzwall" wurde geboren.
Auch nach dem Bau der Mauer versuchten Menschen, aus der DDR zu fliehen. Der 18-Jährige Peter Fechter gehört zu ihnen. Er musste noch als Lehrling an der Berliner Mauer mitbauen. Am 17. August 1962 wagte er einen Fluchtversuch. Mit einem Kollegen zusammen wollte er in der Mittagspause von seiner Baustelle nach Kreuzberg fliehen. Den Stacheldrahtzaun und den zehn Meter breiten Grenzstreifen konnten sie noch überwinden. Dann wurden sie entdeckt. Ein Kugelhagel aus Maschinengewehren traf Fechter. Schwer verletzt lag Fechter im Todesstreifen. Erst nach fünfzig Minuten wurde er von DDR-Grenzern geborgen. Fechter starb auf dem Weg zum Krankenhaus.
Der Mauerbau und deren Folgen ist ein wichtiger Teil des Ost-West-Konflikts. Die vorliegende Unterrichtsreihe hat den Ost-West-Konflikt zum Thema. Die auf zwölf Stunden angelegte Reihe wird jedoch nur exemplarisch mit einer Stunde zum Tode Peter Fechters vorgestellt.

Didaktische Aufbereitung

Die vom Internetdienst 4teachers.de veröffentlichte vorgeschlagene Unterrichtsstunde steht unter dem Titel ",Tod im Niemandsland!' - Staatliche Gewalt und Ohnmacht der Bürger am Beispiel des Fluchtversuches und Todes von Peter Fechter am 17.08.1962". Dafür wird eine Verlaufsplanung für den Unterricht vorgelegt. Für die Gruppenarbeit werden Arbeitszettel mit Quellen und Aufgaben erarbeitet, in denen es um die Positionen zum Bau der Berliner Mauer von östlicher und westlicher Seite geht.

Screenshot der Website 4teachers.de
Herausgeber/Institution
4teachers.de
Bibliographische Angabe
Unterrichtsreihen-Entwurf: Der Ost-West-Konflikt: Tod an der Mauer - Die Positionen der USA, Sowjetunion und der BRD zum Mauerbau, veröffentlicht unter www.4teachers.de
Preis
0,00EUR
Verwendbar für Klassenstufe
11-13
5-10
Verwendbar im Unterrichtsfach/in den Unterrichtsfächern
Geschichte
Material behandelt folgende(s) Jahrzehnt(e)
1960er