Kurzbeschreibung

Der Film erzählt die Geschichte von Jugendlichen in der DDR Anfang der 1960er Jahre. Im Mittelpunkt steht dabei ihr Interesse an Musik, die nicht den Vorstellungen des SED-Staats entspricht. So nehmen die Jugendlichen an Rock 'n' Roll-Veranstaltungen teil. Die SED sah in dieser Musik eine "Waffe" des Gegners, die Rowdytum und amerikanische Lebensweise unter DDR-Jugendlichen verbreite. Schon im Jahre 1950 hatte die SED-Führung das Abspielen "anglo-amerikanischer Tanzmusik" verboten. Dennoch kam der SED-Staat nicht an den Stimmungen der Jugendlichen vorbei und versuchte zeitweise eine eigene Beatkultur zu etablieren. Die Rolling Stones und die Beatmusik wurden trotzdem weiterhin als negativer westlicher Einfluss gewertet - und wer sie lebte und liebte - musste mit Verfolgung durch die Behörden rechnen. Die jugendlichen Hauptfiguren bewegen sich in dem Film im Umfeld zahlreicher solcher Musikveranstaltungen, nicht zuletzt in der berühmten Tanzbar "Roter Kakadu" in Dresden, die dem Film den Titel gab. Die Jugendlichen standen unter Beobachtung des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS), das eine Flucht der Jugendlichen in den Westen verhindern wollte. Die Jugendlichen wurden deshalb verhaftet. Die Tanzbar selbst wurde geschlossen. Besitzer, Band und Besucher wurde der Prozess gemacht. Ein Teil der verhafteten Jugendlichen wird zu Haftstrafen verurteilt. Siggi wird freigesprochen. Doch unmittelbar vor dem Mauerbau hat er eine Entscheidung getroffen: er verlässt die DDR.
In dem Film wird eine Konfliktlinie unter den Jugendlichen deutlich: Sie müssen sich die Frage stellen, ob sie die DDR verlassen wollen, solange die Grenzen noch offen sind oder ob sie sich dafür entscheiden, im SED-Staat zu verbleiben.

Didaktische Aufbereitung

Das Filmheft der Bundeszentrale für politische Bildung enthält neben einer Inhaltsübersicht eine Kurzbeschreibung der Hauptfiguren, Begriffserklärungen und eine Einführung in die Problemstellungen Schmuggel, Republikflucht, Alltag vor dem Mauerbau sowie Jeans und Rock 'n' Roll in der DDR. Eine Filmsequenz wird exemplarisch ausführlich diskutiert, für den gesamten Film liegt in dem Heft ein Sequenzprotokoll mit kurzen Angaben zu jeder Sequenz vor. Schließlich wird die Filmästhetik analysiert. Für den Unterricht wurden zu jedem Kapitel des Heftes Fragen formuliert. Zwei Arbeitsblätter enthalten eine Zeittafel, statistische Angaben zur Fluchtbewegung sowie Aufgabenstellungen zum Film sowie zur DDR-Geschichte, insbesondere zur Situation der Kunst in der DDR und der deutschen Teilung. Dazu wird auch ein Rollenspiel vorgeschlagen. Das Heft enthält noch mehrere zeitgenössische Quellen zum Mauerbau.

Cover des Films "Der rote Kakadu"
Bezugsmedium
Der Rote Kakadu. Deutschland 2006, Länge: 128 Minuten
Herausgeber/Institution
Bundeszentrale für politische Bildung
Bibliographische Angabe
Der Rote Kakadu. Filmheft von Ulla Brunner. Hrsg. von der Bundeszentrale für politische Bildung 2006
Preis
0,00EUR
Verwendbar für Klassenstufe
11-13
5-10
Verwendbar im Unterrichtsfach/in den Unterrichtsfächern
Geschichte
Musik
Material behandelt folgende(s) Jahrzehnt(e)
1950er
1960er