Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":
Geb. in Wien, Vater Baumwollgroßhändler, später verarmt; Oberschule in Arnau (Hostinné, Tschechien), 1929 Abitur; Jugendgruppe der KPČ, später KPÖ; 1929 – 38 Studium der Med. u. Philos. in Wien, Schüler von Otto Neurath u. Moritz Schlick; 1934 philosoph. Prom. bei Schlick u. Robert Reininger mit der Diss. »Gründe u. Ursachen des Streites um das Kausalprinzip in der Quantenphysik«; Ausbildung in Psychoanalyse; 1938 nach der Annexion Österreichs Emigr. über die Schweiz nach Engl., Arbeit als Psychoanalytiker in London; zugl. Lehre an der Freien Dt. HS, Vizepräs. des Austrian Centre u. Sekretär der Free Austrian Movement.
Febr. 1946 Rückkehr nach Wien; Wissenschaftskonsulent des Amts für Kultur u. Volksbildung der Gemeinde Wien; Ltr. der Abt. Wissenschaftstheorie u. Psychologie des städt. Inst. für Wiss. u. Kunst; Mitgl. der österr. UNESCO-Kommission; 1949 Übersiedl. in die DDR, Prof. mit vollem Lehrauftrag für Philos., ab 1951 ord. Prof. für Logik u. Erkenntnistheorie am Inst. für Philos. der HU Berlin; Frühjahr 1953 kurzzeitige Verhaftung, Auflösung des Arbeitsvertrags; Rückkehr nach Wien; Tätigkeit als freier Wissenschaftspublizist, Wissenschaftskonsulent; Mitgl. des ZK der KPÖ; Ltr. der Wissenschaftsrubrik der »Volksstimme« Wien, Mitgl. der Red. von »Weg u. Ziel«; 1966 Gastprof. für philosoph. Probleme der mod. Naturwiss. an der KMU Leipzig, bis zum Lebensende jährl. mehrere Wochen Lehre in Leipzig, 1971 Ehrendoktor der KMU; 1976 Stern der Völkerfreundschaft; Vizepräs. der Gesell. »Österreich – DDR«.
H. war in der DDR der wichtigste Vertreter der Auffassung, wonach die zentrale Funktion der (marxist.) Philosophie in einer offenen Synthese des jeweils aktuellen Gesamtwissens der Menschheit im Rahmen der Kategorien Struktur (mat. Einheit der Welt) u. Evolution (Entw.) besteht.
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