Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in Posen (Poznań, Polen) in einer jüd. Familie; Vater Kfm.; Realgymnasium in Posen u. Berlin; 1925 Studium der Rechtswiss. in Berlin u. Heidelberg; Mitgl. einer schlagenden Verbindung; 1929 Referendarexamen in Berlin; danach Assistent an der jurist. Fak. der Berliner Univ., 1931 Prom.; 1931/32 im Anwaltsbüro von Justizrat Ludwig Pinner in Berlin tätig; 1933 Entlassung aus dem Justizdienst wegen jüd. Abstammung, danach Versicherungsvertreter u. Rechtskonsulent; 1935 von der Gestapo verhaftet, KZ Lichtenburg u. Dachau, Entlassung mit der Bedingung sofortiger Auswanderung; Juli 1937 Emigr. nach Kolumbien, später Panama, Honduras u. Nicaragua; Büroangest. u. Bauarb.; 1939 Aberkennung der dt. Staatsbürgerschaft; 1941/42 in Nicaragua als feindl. Ausländer interniert u. an die USA ausgeliefert, bis 1945 im Antinazi-Camp Kennedy (Texas) interniert.
Sept. 1945 Rückkehr nach Dtl.; 1946 Referendar u. Hilfsrichter am LG Berlin; 1946 KPD/ SED; seit Juli 1946 Justitiar beim Berliner Rundfunk, Ltr. der Rechtsabt.; 1947/48 nebenamtl. Ltr. der Rechtsabt. bei der Dt. Verw. für Volksbildung; Nov. 1947 Assessorexamen; Juni 1948 vorläufige, 1949 endgültige Zulassung als Rechtsanwalt bei den Berliner Gerichten; 1954 – 56 Hauptprozeßbevollm. der KPD im Verbotsprozeß vor dem BVG der Bundesrep. Dtl.; Verteidiger von KPD- u. FDJ-Mitgl.; Nebenkläger in Prozessen gegen NS-Gewaltverbrecher, u. a. 1963 – 66 Frankfurter Auschwitz-Prozeß, 1970 Düsseldorfer Treblinka-Prozeß; 1960 Prof., 1965 Lehrbeauftr. u. Dir. des neugegr. Inst. für zeitgenöss. Rechtsgeschichte an der HU Berlin; 1962 Vizepräs. der Vereinigung Demokrat. Juristen; 1965 Banner der Arbeit für das Auftreten im Auschwitz-Prozeß u. das »Wirken für die Nichtverjährung von Nazi- u. Kriegsverbrechen«; Chefjustitiar der Staatl. Komitees für Rundfunk u. Fernsehen; 1975 stellv. Vors. der internat. Chile-Kommission; Autor von Kriminalromanen, Tatsachenerz. sowie zahlr. Hör- u. Fernsehspielen; Moderator der Fernsehsendung »Prof. Dr. Kaul antwortet«; 1960 NP (im Koll.); 1970 Verdienstmedaille der NVA; 1971 VVO; 1976 Ehrenspange zum VVO; 1981 KMO; gest. in Berlin.

Publ.
Ankläger auf der Anklagebank. Berlin 1952; Der Pitaval der Weimarer Rep. 2 Bde. Berlin 1953 u. 1961; Der Fall des Herschel Grynszpan. Berlin 1965; Watergate. Ein Menetekel für die USA. Berlin 1975.
Sek.-Lit.
Hartewig, K.: Zurückgekehrt. Die Gesch. d. jüd. Kommunisten in der DDR. Köln, Weimar 2000; Rosskopf, A.: F. K. K. Anwalt im geteilten Dtschl. (1906 – 81). Berlin 2001.