Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in Berlin; Vater Fabrikant; Realgymnasium, Ausschl. wegen jüd. Herkunft; versch. Hilfsarbeiten; 1942 – 45 KZ Großbeeren, Auschwitz-Monowitz u. Buchenwald.
1945 KPD; 1945/46 Mitarb. der Volksbildungsverw. Thür.; Mitbegr. des antifa. Jugendaussch. u. der FDJ in Thür.; Mitgl. des ZR der FDJ; 1946 – 53 FDJ u. SED; 1946 – 48 Sekr. für Kultur u. Erziehung der FDJ-LL Thür.; 1948/49 Org.-Sekr.; 1949 – 52 Sekr. des ZR der FDJ, hier Aufbau der West-Abt. u. verantw. für die Arbeit der FDJ in der Bundesrep. Dtl. bis zum Verbot im Juni 1951, danach verantw. für die Anleitung der illeg. Arbeit; Mitgl. der Westkommission des PB der SED; 1951 Mitgl. des ZV der VVN; 1952/53 Stellv. des FDJ-Vors.  Erich Honecker, verantw. für Org., Finanzen, Internat., KVP u. die Org. »Dienst für Dtl.«; Mitgl. im Büro des Präs. des NR der NF u. im Staatl. Komitee für Körperkultur; nach der pol. Demontage seines Förderers  Franz Dahlem u. aufgrund persönl. Bedrohungsängste im Zusammenhang mit dem Rudolf-Slánský-Prozeß in Prag sowie nach einer mißglückten Sabotageaktion, mit der die Bundestagswahlen am 6.9.1953 gestört werden sollten, am 20.9.1953 Flucht in die Bundesrep. Dtl. unter Mitnahme einer größeren Summe D-Mark (West); am 30.9.1953 Ausschl. aus der FDJ wegen »feindl. Tätigkeit, unmoral. Lebenswandels u. Unterschlagung von Verb.-Geldern«; nach seiner Flucht Eröffnung eines Ermittlungsverfahrens, 1956 in Frankfurt (Main) Verurteilung wegen Unterschlagung zu neun Mon. Haft auf Bewährung; 1957 Einstellung eines Hochverratsprozesses gegen H. L. vor dem BGH nach seinen Zeugenaussagen gegen KP- u. FDJ-Funktionäre; 1964 mußte die von ihm 1959 gegr. Ztschr. »Der Dritte Weg«, die illeg. in der DDR vertrieben wurde, wegen Enttarnung eingestellt werden; seit 1963/64 SPD; Mitarb. der Dt. Welle; 1971 veröffentlichte er die erste Erich-Honecker-Biogr.; ab 1973 Mitarb. im Gesamtdt. Inst. in Bonn.

Publ.
Honecker – Porträt eines Nachfolgers. Köln 1971.
Sek.-Lit.
Herms, M.: H. L. Porträt eines Stellvertreters. Berlin 1996.
MiH