Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in Friedrichshagen (b. Berlin); Vater Schuldir.; Besuch der Thomasschule in Leipzig u. Mitgl. des Thomanerchors; 1902/03 Jurastudium in München; 1904 – 10 Med.-Studium in Leipzig, 1910 hier Prom.; 1911 – 14 Assistenzarzt u. Ausbildung zum Chirurgen am Leipziger Chirurg.-Poliklin. Inst.; 1915 – 18 Militärdienst als Chirurg im Reservelazarett für Kiefer- u. Gesichtsverletzte in Leipzig; hier 1918 Habil. über plast. Chirurgie; 1919 chirurg. Tätigkeit am Leipziger St.-Georg-Krankenhaus; 1928 chirurg. Privatpraxis; nebenberufl. zahlr. Konzerte als Gesangssolist; 1930 a. o. Prof. für Chirurgie in Leipzig; 1933 zahnärztl. St.-Ex.; NSDAP; 1936/37 Oberarzt an der Kieferklinik in Hamburg u. Vors. der Ges. für Kiefer- u. Gesichtschirurgie; 1937 aus »rass.« Gründen Entzug der Lehrbefugnis; wieder Privatpraxis in Leipzig u. weitere therapeut. Bemühungen um Kinder mit Lippen-Kiefer-Gaumenspaltung; 1943 Gründung einer kieferchirurg. Heilstätte in Thallwitz (b. Wurzen; ab 1961 »Klinik für plast. u. wiederherstellende Kiefer- u. Gesichtschirurgie«).
1945/46 SPD/SED; 1950 Berufung an die HU Berlin, Dir. der Klinik für Kieferchirurgie u. des Zahnärztl. Inst. der Charité; 1951 Prodekan u. 1952/53 Dekan der Med. Fak. der HU; 1955 Ord. Mitgl. der DAW u. der Leopoldina; 1955 NP; 1957 em.; weiter Ltg. der Thallwitzer Klinik; wiss. Arbeiten auf dem Gebiet der Kiefer- u. Gesichtstraumatol. sowie der Spaltchirurgie; gest. in Leipzig.

Publ.
Lehrbuch der Mund- u. Kieferchirurgie. Leipzig 1930 (mit E. Sonntag); Spez. Kiefer- und Gesichtschirurgie. Leipzig 1951.
Sek.-Lit.
Augner, P.-M.: W. R. Leipzig 1989 (Biogr. hervorragender Naturwissenschaftler, Techniker u. Mediziner Bd. 93, mit Bibl.).
PeS