Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":
Geb. in Berlin; Vater Konstrukteur; 1963 Abitur; anschl. Lehre als Industriekfm., Beschäftigung als Lehrausbilderin sowie im Kulturbereich; 1969 Studium an der Kunst-HS Berlin-Weißensee; seit 1974 freischaff. Malerin, mehrere Ausstellungen u. a. in der Bundesrep. Dtl. u. auf der IX. Kunstausstellung der DDR 1982/83 in Dresden; 1979 Mitgl. der Sekt.-Ltg. Malerei u. des Bez.-Vorst. Berlin des VBK; 1982 Gründungsinitiator des unabh. Netzwerks »Frauen für den Frieden«, Eingabe beim Staatsratsvors. gegen das neue Wehrdienstgesetz (Einberufung von Frauen in Vorber. von Mobilmachung), zahlr. Kontakte zur westdt. u. ausländ. Friedensbew.; 1983 Ausschluß aus dem Bez.-Vorst. Berlin des VBK, sechs Wochen U-Haft beim MfS wegen »Verdachts auf landesverräter. Nachrichtenübermittlung« (gem. mit Ulrike Poppe), Entlassung nach internat. Protesten, Auslandsreiseverbot, Auftrags- u. Ausstellungsboykott, private Keramikwerkstatt (mit Katja Havemann); 1985/86 Mitbegr. der IFM, Mithrsg. u. Autorin von Samizdat-Publ.; Jan. 1988 Verhaftung im Zusammenhang mit den Protestaktionen bei der Liebknecht-Luxemburg-Demonstration, Abschiebung, Aufenthalt in England; 3.8.1988 Rückkehr nach Berlin; Engagement für die Loslösung opp. Gruppen von der ev. Kirche, Sept. 1989 Initiator der illeg. Gründung des Neuen Forums (NF) in Grünheide, Jan. 1990 Mitgl. des NF-Arbeitsaussch., Mai –Dez. 1990 Mitgl. der Berliner Stadtverordnetenvers., Fraktion Bündnis 90, Sept. 1990 Mitbesetzerin der MfS-Zentr. in Berlin, Initiatorin des »Runden Tisches von unten«.
1991 Mitarb. der Fraktion NF/Bürgerbew. im Berliner Abgeordnetenhaus; entschiedene Vertreterin basisdemokrat. Konzepte u. Gegnerin der Fusion der Bürgerbew.-Org. zur Partei Bündnis 90; 1994 Spitzenkand. des NF zur Europawahl; 1996 Gründungsvors. u. bis 2009 Mitgl. des Bürgerbüros zur Aufarbeitung von Folgeschäden der SED-Diktatur; 1996 – 1999 EU-Beauftragte in Sarajewo für die Rückkehr von Flüchtlingen u. den Wiederaufbau; lebte 1999 – 2008 in Celina (b. Split, Kroatien), ab 2000 dort Bürgermeisterin; org. versch. Hilfsprojekte, u. a. 2006 »Zisternen« zur Trinkwasserversorgung Bedürftiger in Bosnien; 2008 Rückkehr nach Berlin; 1994 Bundesverdienstkreuz, 2000 Nationalpreis der Dt. Nationalstiftung, 2004 »Goldene Henne«; gest. in Strasburg (Landkrs. Uecker-Randow).
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