Fabian Klabunde wurde 1977 in Rostock geboren und verließ zehnjährig mit seiner Familie die DDR. In Hamburg ging er gerne zur Waldorfschule, für ein Jahr auch in England, wohin er dereinst zurück will. An der Uni Hamburg studierte er Politologie und Staatsrecht und stritt u. a. als AStA-Vorstand gegen Studiengebühren. Seine Diplomarbeit erforschte die Stasi-Verfolgung Ausreisewilliger. Mit seiner Frau und seinen Söhnen lebt Fabian in Hamburg.

Einzelpersuasion als Kernstück der DDR-Auswanderungspolitik. Vom Recht auf Auswanderung zum ‘ungesetzlichen Übersiedlungsersuchen’

Die Auswanderungspolitik der DDR war ein historisches Unikum mit zwei Charakteristika: 1. der Abschaffung des Menschenrechts auf Freizügigkeit durch die Mauer, Repression und Diskriminierung und 2. dem Ziel, diese Maßnahmen als legitim zu propagieren. Ob diese Kombination aus auswegloser Verfügungsgewalt und ideologischer Bekehrung „totalitär“ war, soll die Arbeit klären. Denn gleichzeitig wurde die Machtlosigkeit der scheinbar allmächtigen Diktatoren gerade auf diesem Politikfeld mit diversen Auswanderungswellen unübersehbar. Die Arbeit erforscht, welche Akteure mit welchen Instrumenten versuchten, die Emigration aus der DDR zu steuern. Quellenbasis für diese Geschichte der Auswanderungspolitik sind die Akten von SED, Innenministerium und Stasi.

Veröffentlichung

Die Promotion ist 2020 unter dem Titel „Einzelpersuasion als Kernstück der DDR-Auswanderungspolitik. Vom Recht auf Auswanderung zum ‘ungesetzlichen Übersiedlungsersuchen’“ erschienen und im Volltext (Open-Access) verfügbar.