Moritz Reininghaus, 1978 geboren, studierte Geschichte, Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft und Philosophie in Potsdam, arbeitete am Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien sowie als Projektmitarbeiter am Institut für Germanistik/Jüdische Studien an der Universität Potsdam. Von 2006 bis 2012 war er Redakteur der Jüdischen Zeitung und u.a. für den Tagesspiegel und den Rundfunk Berlin-Brandenburg als freier Mitarbeiter tätig.

"Weltanschauliche Dissidenz" und "radikale Ethik" – Rudolf Schottlaenders Leben, Werk und Wirken

Mit der Biographie des Philosophen und Altphilologen Rudolf Schottlaender (1900-1988) wird der Lebensweg eines "radikalen Ethikers" rekonstruiert, der sich nach seiner Übersiedlung nach Ost-Berlin im Jahre 1961 der SED-Diktatur in vielen Punkten offen entgegenstellte. Um nachvollziehen zu können, wie sich diese Position entwickelte, wird Schottlaenders Wirken vor dem "Dritten Reich", vor allem aber im geteilten Deutschland untersucht und dazu auch sein persönliches, politisches und akademisches Umfeld eingehend betrachtet. Auf diesem Weg werden Aspekte einer außergewöhnlichen deutsch-jüdischen Biographie im 20. Jahrhundert in allgemeine Entwicklungen und Debatten eingebettet und damit die Geschichte der DDR-Opposition um einen heute weitgehend unbeachteten Protagonisten ergänzt.

Beschreibung des Dissertationsthemas von Moritz Reininghaus