Biographische Angaben aus dem Handbuch der Deutschen Kommunisten:

Geboren am 20. März 1893 in Ketzelsdorf (später CSR); Schlosser. Er war von 1912 bis 1920 in der Sozialdemokratie, übersiedelte als tschechoslowakischer Staatsbürger 1920 nach Deutschland, trat in die KPD ein und war in Berlin in der Roten Hilfe tätig. 1927 wegen »politischer Umtriebe« zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. 1930/31 war Schubert Kursant an der Internationalen Leninschule in Moskau, danach wurde er stellvertretender Leiter des AM-Apparates der KPD (Pseudonym Arthur Sand, Erwin u. a.). Am 11. März 1933 in Berlin festgenommen, in die Tschechoslowakei ausgewiesen und hier als Mitglied der KPD-AL in Prag tätig. Schubert war an etlichen Aktionen beteiligt, die der Befreiung von Ernst Thälmann dienen sollten. Anfang 1936 kam er als Lehrer an die M-Schule der Komintern in Moskau. Dort wurde er am 4. November 1936, bereits zwei Tage vor Hans Kippenberger – wie fast alle führenden Mitglieder des deutschen AM-Apparates – vom NKWD festgenommen. Nach langer Haft und den üblichen schweren Folterungen wurde er am 31. März 1940 zu fünf Jahren Lager verurteilt. Franz Schubert starb am 2. Juni 1942 im Gulag in der Mordwinischen ASSR. Schuberts Frau Minna, geborene Lange (* 15. 7. 1901 – † 5. 11. 1949), war kaufmännische Angestellte, trat 1919 in die SPD ein und wurde 1924 Mitglied der KPD. 1929 heiratete sie Franz Schubert, 1933 durch die Gestapo mit Verhören und Haussuchungen verfolgt, emigrierte sie 1934 über Österreich und die Tschechoslowakei in die Sowjetunion. In Moskau unter den Parteinamen Lotte Sand, Lotte Erwin und Lotte Stoff für die OMS tätig. Nach der Festnahme ihres Mannes wurde sie 1938 aus der Sowjetunion ausgewiesen und kehrte nach Deutschland zurück. Ihr 1947 gestellter Antrag auf Anerkennung als Opfer des Faschismus wurde abgelehnt, in einem Vermerk hieß es: „Ihre Ausweisung aus Russland im Jahre 1938 zeugt auch nicht davon, dass sie dort als besonders wertvolle Antifaschistin angesehen wurde.“ Zwei Jahre später nahm sie sich das Leben.

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