Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":
Geb. in Limlingerode (Südharz), aufgew. in Halberstadt; Vater Fernmeldemechaniker; Abitur; Forstarbeiterlehre, abgebrochen; Arbeit in einer Zuckerfabrik; 1954 – 58 Studium der Biol. in Halle u. Arbeit in Zuckerfabrik, Kinderheim, LPG; 12.12.1962 Teiln. am Lyrikabend der AdK (organisiert von Stephan Hermlin); 1963 – 65 Studium am Lit.-Inst. »Johannes R. Becher« in Leipzig bei Georg Maurer; ab 1965 freischaff. Schriftst., Mitgl. des DSV; erster Lyrikband »Gespräch mit dem Saurier« (mit Rainer K., Erich-Weinert-Medaille); 1966 im Rahmen der »Forum-Lyrikdebatte« heftige Anfeindungen wegen einer offenen Bekundung von Desinteresse an ökon. Problemen u. techn. Fortschritt; 1968 Umzug nach Berlin; weitere Lyrikbände (u. a. »Landaufenthalt«, 1967; »Zaubersprüche«, 1973; »Rückenwind«, 1976) u. Erzählungen (»Die ungeheuren bergehohen Wellen auf See«, 1973; »Die Pantherfrau«, 1973, gilt als frühes Zeugnis dokumentierender Frauenlit.); 1973 Heinrich-Heine-Preis; Mitgl. des Vorst. des SV; seit 1976 vom MfS im OV »Milan« überwacht (schon zuvor »operativ bearbeitet«); 1976 Petrarca-Preis; Nov. 1976 Mitunterz. der Protest-Resolution prominenter Künstler gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann; Ausschl. aus der SED u. dem Vorst. des SV, starke Pressionen; Aug. 1977 Ausreise nach Berlin (West); 1978 Villa-Massimo-Stipendium; 1980 Unterstützung der bundesdt. Friedensbew.; 1981 Österreich. Staatspreis für Lit.; 1983 Distanzierung vom 2. Friedensgespräch der AdK Berlin (West) wegen der Einladung von »DDR-Schriftst.-Funktionären«; Roswitha-Preis der Stadt Gandersheim; lebt seit 1983 in Tielenhenne (Schlesw.-Holstein); 1984 Friedrich-Hölderlin-Preis; 1988 Stadtschreiber-Lit.-Preis der Stadt Mainz; Mitgl. des PEN-Zentrums Bundesrep. Dtl., der Dt. Akad. für Sprache u. Dichtung Darmstadt, der Freien AdK Mannheim u. der Freien AdK Hamburg; Veröff. hochangesehener naturnaher Lyrikbände in der Bundesrep. Dtl. (u. a. »Wintergedicht«, 1978; »Katzenkopfpflaster«, 1978; »Katzenleben«, 1984) u. des teilw. autobiogr. Textes »Allerlei-Rauh. Eine Chronik«, 1988.
Seit 1990 Beteiligung an öffentl. Debatten um das Wirken des MfS, insbes. Warnung vor einer Verdrängung dieser Thematik; 1992 Ablehnung der Wahl in die AdK Berlin wegen der Mitgliedschaft ostdt. »Staatsdichter u. Stasizuträger«; 1993 Peter-Huchel-Preis; Lit.-Preis der Konrad-Adenauer-Stiftung; 1994 öffentl. Distanzierung vom Dt. PEN-Zentrum (Ost); 1995 – 96 Brüder-Grimm-Prof. an der Univ. (Gesamthochschule) Kassel; 1996 Büchner-Preis; Austritt aus dem PEN-Zentrum der Bundesrep. Dtl. anläßl. der anstehenden Vereinigung mit dem Dt. PEN-Zentrum (Ost); 1996/97 Frankfurter Poetikvorlesungen; 1997 Droste-Hülshoff-Preis; weitere Literaturpreise; gest. in Heide (Holstein).
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