Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in Altenhagen (b. Hagen); Vater Maschinenschlosser; 1906 – 10 Lehre als Stuck-, Holz- u. Steinbildhauer; 1911 – 14 Studium (Plastik) an der Staatl. Kunstgewerbeschule in Hamburg; 1913/14 Studienaufenthalt in Paris; 1915 – 17 Soldat bei der Infanterie, schwer verwundet; 1918 Studium an der FS für Keramik in Höhr bei Koblenz; 1918 – 21 freischaff. (in Hagen); Lehrer am Staatl. Kunstfertigungsseminar; 1919 erste Ausstellung in der Galerie Alfred Flechtheims in Düsseldorf; 1922 Arbeit in der Künstlerkolonie Margaretenhöhe in Essen; 1924 – 27 Aufbau u. Ltr. einer Werkstatt für Keramik, Arbeit an freien u. baugebundenen Plastiken; bis 1926 Beteiligung an den Ausstellungen der Künstlergr. »Das junge Rheinl.«; 1930 Rom-Stipendium der Preuß. AdK, 1931/32 Aufenthalt in Rom; 1932 KPD; Ausgestaltung von Veranstaltungen der KPD; 1933 Anklage wegen Hochverrats; Frühsommer 1933 Emigr. über die Niederl. nach Paris; wegen pol. Betätigung 1934 Ausweisung aus Frankreich; Juni 1934 Schiffsreise in die Sowjetunion; Anerkennung als Politemigrant; Sommer – Sept. 1934 in der ASSR der Wolgadt.; 1934/35 Karl-Marx-Büste für Saratow; 1935 sowj. Staatsbürgerschaft; 1935 für sieben Mon. bei einer dt. Architektengr. in Stalinsk; ab 1936 Arbeiten für Innenausstattungen u. baugebundene Reliefs; wohnte 1937 – 39 bei  Friedrich Wolf in Peredelkino bei Moskau; 1939 u. a. Fertigstellung einer Büste Ernst Thälmanns; Sept. 1941 Evakuierung in das Dorf Nishni-Naradwashi in der Tatar. ASSR, vom NKWD als Zwangsangesiedelter bzw. Verbannter eingestuft; bis Ende 1942 Arbeit auf einer Kolchose, dann zunächst in einem Betrieb in Kasan tätig; Erkrankung; 1943 Mitgl. des Künstlerverb. der Tatar. SSR; 1945 – 50 Porträts u. Kleinplastiken für das Gorki-Museum u. das Dramat. Theater in Kasan; bat  Johannes R. Becher 1946 in einem Brief um seine Rückkehr nach Dtl.; seit April 1949 Anforderung durch die SED-Führung.
1951 Übersiedl. in die DDR; freischaff. Bildhauer; 1952 DAK; Prof.; 1959 NP (posthum).
Werke: Büste Karl Marx (1953); Büste  W. Piecks (1955); Denkmal Thomas Müntzer für Mühlhausen (1956 – 57); Plastik Tragende für Nat. Mahn- u. Gedenkstätte Ravensbrück, Teilvollendung durch  F. Cremer u. G. Thieme; 1985 posthume Aufstellung einer Figurengr. zum Gedenken an die jüd. Opfer der NS-Diktatur, Alter Jüd. Friedhof Berlin-Mitte.

Sek.-Lit.
W. L. Werkverz. Dresden 1963; Lammert, M.: Ravensbrück. Berlin 1968; W. L. Gedächtnisausst. DAK Berlin 1959; W. L. (1892 – 1957) Plastik u. Zeichnungen. (mit Bibl.) AdK Berlin 1992.