Die Weggesperrten. Umerziehung in der DDR - Schicksale von Kindern und Jugendlichen

Unerzogen, aufsässig, unverbesserlich – wer sich in der DDR nicht zur staatskonformen Persönlichkeit formen lassen wollte, erhielt solche Attribute und wurde oft in Umerziehungsheimen, Spezialkinderheimen oder Jugendwerkhöfen weggesperrt. Denn Angepasstheit und das Funktionieren im Kollektiv galten der SED als unverzichtbar für den Aufbau einer sozialistischen Gesellschaft. In das Leben renitenter Kinder und Jugendlicher wurde massiv eingegriffen. Viele von ihnen sind bis heute traumatisiert von den psychischen und physischen Misshandlungen. Grit und Niklas Poppe erklären in ihrem Buch anhand berührender Schicksale das Umerziehungssystem der DDR. Sie betrachten darüber hinaus den Umgang mit "Schwererziehbaren" zur NS-Zeit, das Schicksal der „Verdingkinder“ in der Schweiz sowie fragwürdige Methoden in der Bundesrepublik und in Heimen der Gegenwart. 

Begrüßung:  Dr. Robert Grünbaum | stellv. Direktor der Bundesstiftung Aufarbeitung

Gäste:  Grit Poppe und  Niklas Poppe | Autoren des Buches „Die Weggesperrten“, Dr. Angelika Kathrin Begoin | Liedermacherin und ehemalige Insassin des Geschlossenen Jugendwerkhofs Torgau

Moderation: Sven-Felix Kellerhoff | leitender Redakteur für Zeit- und Kulturgeschichte der WELT