Käte Lorscheid
Käte Lorscheid kam am 12. Februar 1910 im Rheinland zur Welt. Die politischen Überzeugungen ihres Lebensgefährten, dem Kommunisten Peter Funk-Zierth, interessierten sie kaum, führten aber dazu, dass sie ihm in die UdSSR folgte. 1937 wurde Funk-Zierth verhaftet, im Februar 1938 Käte Lorscheid. Die Anklage gegen sie lautetet „konterrevolutionärer Tätigkeit“. Die junge Frau wurde zu acht Jahren Lager verurteilt, die sie in verschiedenen westsibirischen Lagern des Gebietes Kemerowo verbringen musste. Am 13. Januar 1946 wurde Käte Lorscheid aus der Haft entlassen und „auf ewig“ zum Sowchos Nr. 301, in der Nähe von Nowosibirsk, verbannt. Im Juni 1956 beantragte Käte Lorscheid die Revision ihres Verfahrens. Durch das Moskauer Gebietsgericht wurde am 26. Oktober 1957 ihr Verfahren „wegen nichtbewiesener Anklage“ eingestellt.
Datum
29.06.20
Typ
Audio
Thema
Repression und Haft
Gulag

Im Februar 1957 übersiedelte Käte Lorscheid mit ihrer Tochter in die DDR und wurde in einer sächsischen Industriestadt angesiedelt, wo sie eine Arbeit in einer Textilfirma aufnahm und später als Pförtnerin arbeitete. Sie wurde als „Verfolgte des Naziregimes“ anerkannt.  Anfang der 1960er Jahre heiratete sie wieder. Nach dem Ableben ihres Mannes und dem Zusammenbruch der DDR zog Käte Lorscheid in eine altersgeschütze Wohnanlage in den Wohnort ihrer Tochter Tanja Sagorje.

Das Interview

Das Interview fand vom 15. bis 17. April 1991 statt.

Käte Lorscheid - im Netz von Stalins Geheimpolizei

Gesendet im RIAS Berlin am 6. Mai 1993. (26 Minuten)

Die Onlinestellung erfolgt mit freundlicher Genehmigung von Deutschlandradio sowie mit herzlichem Dank an die Mitwirkenden Helmut Ahner, Maria Behnke, Ulrike Brinkmann, Ulf Dammann, Ingrid Kaehler, Helmut Krauss und Max Volkert Martens sowie mit besonderem Dank an Micheal Sagorje, dem Enkel von Käte Lorscheid.