Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in Berlin; Vater Abt.ltr. im MdI u. Oberst der VP, Stiefmutter Dolmetscherin u. Major der NVA; 1955 Einschulung in Cottbus, 1956 – 63 Schulbesuch in Strausberg, ab 1963 in Berlin, 1967 Abitur an der Immanuel-Kant-OS u. Ausbildungsabschluß als Zerspanungsfacharb. in der Werkzeugmaschinenfabrik Berlin-Marzahn; 1967 SED; 1967 – 69 Lehrerstudium Geschichte / Staatsbürgerkunde an der MLU Halle, 1969 Exmatrikulation wg. Sprachfehler u. Ablehnung der Umlenkung in ein anderes Studienfach; danach tätig in der HA Nachrichten beim DDR-Rundfunk; 1971 Kündigung u. Ausschluß aus der SED wg. »parteischädigenden Verhaltens«; anschl. bis 1976 »Bewährung in der Produktion« als Baumaschinist, Waggondispatcher u. Botenmstr. in Berlin und Weimar; ab 1973 engagiert in oppositionellen Aktivitäten, so in den Publikationsbeiräten der später vom Staat eingestellten Veranstaltungsreihen »Eintopp« im Haus der jungen Talente in Berlin sowie »Kramladen« im Jugendklub Berlin-Langhansstraße; 1973 Initiator einer vom MfS als »feindlich« eingestuften konspirativen Gruppe, die – in Orientierung an Trotzki u. die IV. Internationale – polit. Bildungszirkel veranstaltete; 1976 Teiln. an Protesten gegen die offizielle Verunglimpfung des Suizids von  Oskar Brüsewitz; vom MfS erfaßt in der OPK »Schreiber« u. den OV »Monolith«, »Zirkel« u. »Spinne«; am 16.9. 1976 verhaftet u. im Frühjahr 1977 wg. »staatsfeindl. Hetze« zu vier Jahren Gefängnis verurteilt; im Dez. 1977 nach Ausreiseantrag auf »Bewährung« nach West-Berlin entlassen; Arbeit als Dreher, Speditionsmitarb., Journalist; 1978 – 85 SPD; 1985 – 87 Alternative Liste, u. a. Ltr. der AG Berlin- u. Deutschlandpolitik, mit der er aus der AL austrat; dann wieder SPD; Engagement in der Deutschlandpolitik sowie in diversen Solidaritätsinitiativen zugunsten unabh. Gewerkschaften u. polit. Verfolgter in der DDR u. Osteuropa, u. a. im »Komitee zur Verteidigung u. Verwirklichung der demokrat. Rechte u. Freiheiten in Ost u. West – in ganz Dtl.«, im Selbsthilfeverein ehem. DDR-Bürger, in der Initiative Freiheit für Andersdenkende bzw. im West-Berliner Unterstützerkreis der Ostberliner Umwelt-Bibliothek; nach dem Mauerfall 1989 Mitarb. im Informationsblatt der Umwelt-Bibliothek »telegraph«; 1990 Wechsel zur Wochenzeitung der Bürgerbewegungen »DIE ANDERE«; dort bis 1991 Chefreporter.
1991 – 99 Pressesprecher der Brandenburger Sozialministerin  Regine Hildebrandt; anschl. bis 2003 Referent für EU-Osterweiterung u. Arbeitsmarkt in der Landesreg. Brandenburg.

Sek.-Lit.
Karsten Krampitz, Lothar Tautz, Dieter Ziebarth (Hrsg.): Ich werde dann gehen. Erinnerungen an Oskar Brüsewitz. Leipzig 2006.
ArP