Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in Halle; Vater Schneider, Mutter Fabrikarb.; 1907 – 15 Volksschule in Halle, 1915 – 18 Präparandenanstalt in Unruhstadt; 1918 – 21 Studium am Lehrerseminar in Eisleben u. Merseburg; 1917 Spartakusbund; 1918 fünf Monate Haft; 1919 KPD; nach Teiln. an den bewaffneten Kämpfen in Mitteldtl. März 1921 Emigr. nach Sowjetrußland; Lehrer an dt.-spr. Schulen in Moskau u. Petrograd; Nov. 1921 amnestiert, Rückkehr nach Dtl.; ab Dez. 1921 als Red. bei KPD-Ztgn. in Essen, Halle u. Kassel sowie Mitarb. im zentr. Pressedienst der KPD in Berlin; KPD-Sekr. in Mecklenb.; emigrierte 1924 erneut in die UdSSR; 1924 – 45 Mitgl. der WKP(B); Jan. 1924 Ltr. der dt. Sektion im Volkskommissariat für Volksbildung in Moskau; 1924 – 28 Mitarb. im EKKI, März – Sept. 1924 Lehrer an der KUNMS; 1928 – 32 Kursant an der Militärakad. »M. W. Frunse« in Moskau; 1932 – 39 Agent des sowj. militär. Nachrichtendienstes GRU (in China, Japan u. versch. europ. Ländern); Nov. 1933 in Wien verhaftet, neun Mon. in Haft, Aug. 1934 Entlassung; 1939 – 41 Mitarb. einer sowj. Militärbehörde; 1941 Verwundung; 1942/43 Doz. an der Univ. »W. I. Uljanow-Lenin« in Kasan; 1943 – 45 erneut Mitarb. der EKKI-Presseabt., antifa. Arbeit in Kriegsgefangenenlagern; publizist. tätig für die Ztg. des NKFD.
Mai 1945 Rückkehr nach Dtl. als Mitgl. der KPD-Initiativgr. für Sachsen (Ltr.  Anton Ackermann); Mai – Juli 1945 OB in Dresden, danach bis Dez. 1948 1. Vizepräs. der LV bzw. Innenmin. des Landes Sachsen; Abg. des Landtags; Mitgl. des Verfassungsaussch.; Mitglied des SED-LV; 1946 Dr. h. c. der TU Dresden; 1948 – 50 Präs. der DVdI (Nachf. von  Erich Reschke) u. ab Nov. 1949 Chef der DVP, Gen.-Inspektor; 1949/50 Abg. der (Prov.) Volkskammer; gest. in Bad Colberg (b. Hildburghausen).

Publ.
Die Berliner Abwehrkämpfe 1918/19. Berlin 1956.
Sek.-Lit.
Richter, M., Schmeitzner, M.: Einer von beiden muß sobald wie möglich entfernt werden. Der Tod des sächs. Min.-Präs. Rudolf Friedrichs vor dem Hintergrund des Konfliktes mit dem sächs. Innenminister Kurt Fischer 1947. Leipzig 1999.