Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in Berlin-Schöneberg; Vater Musiker, Mutter Verkäuferin; 1935 – 44 Volks- u. Mittelschule in Berlin-Friedenau; 1939 – 45 Dt. Jugend, HJ, Hordenführer; 1944/45 Wehrmacht, Luftwaffenoberhelfer.
1945/46 KPD/SED; 1945 – 48 Angest. beim Bez.-Amt Berlin-Schöneberg; 1947/48 Mitgl. der FDJ-KL Berlin-Schöneberg; 1948/49 Sachbearb. in der HV Materialversorgung der DWK; 1949/50 Hauptsachbearb. im Min. für Innerdt. Handel; 1950 – 54 Fernstudium an der DASR Potsdam, Dipl.-Wirtsch.; 1951 Hauptref. Außenhandel u. Materialversorgung in Berlin; 1951/52 Abt.-Ltr., 1952/53 persönl. Ref. im Staatssekr. für Materialversorgung; 1953 kommissar. Ltr. Staatssekr. für Verw. der Staatsreserve; 1953 – 55 kommissar. Planungsltr. SPK; 1954 – 68 Bat.-Kdr. der Kampfgr.; 1955 – 59 Vors. der Schiedskommission, 1. stellv. Vors. des Zentr. Staatl. Vertragsgericht Berlin; Sept. – Dez. 1957 Lehrgang für Kampfgr.-Kommandeure an der Zentralschule der DVP; 1964 Prom. zum Dr. jur. an der KMU Leipzig; 1965/66 HA-Ltr. u. Volkswirtschaftsrat der DDR in der HA Materialwirtschaft u. Außenhandel; 1966 stellv. Minister, 1966 – 72 Staatssekr. für Bezirksgeleitete Industrie u. Lebensmittelindustrie; 1972/73 stellv. Vors. der SPK; 1974 – 89 Minister für Bezirksgeleitete Industrie u. Lebensmittelindustrie (Nachf. von  Erhard Krack); seit 1974 Leiter der DDR-Delegation in der Ständigen Kommission des RGW; ab 1976 Mitgl. des Min.-Rates u. Mitgl. der Wirtschaftskommission beim PB des ZK der SED; 1977 VVO; 1981 –86 Kand., 1986 – 89 Mitgl. des ZK der SED.
Geb. in Wiesbaden; Vater Schauspieler ( Eduard v. Winterstein), Mutter Schauspielerin; 1909/10 Oberrealschule; 1911/12 Landw.-Lehrling; 1912/13 Militärdienst, Uffz.; 1913/14 Schauspielschüler bei Max Reinhardt; 1914/15 Soldat in Frankreich u. Belgien, Ltn., 1915 wegen Augenverletzung u. Ruhrerkrankung Entlassung aus dem Militärdienst; 1915/ 16 Schauspieler am Burgtheater Wien; 1916/ 17 am Dt. Theater Berlin (DT); 1917 erste eigene Stücke u. Sprechchöre; 1917/18 am Hoftheater in Darmstadt; 1918 USPD; während der Novemberrev. 1918 Mitgl. des Rates Geistiger Arbeiter; 1918/19 Schauspieler an der Berliner Volksbühne; ab 1921 auch Filmschauspieler, u. a. in »Kohliesels Töchter«, »Nosferatu«, »Schatten«, »Die Frau im Mond«, »Danton«; 1922 KPD; 1923 Ltr. des Zentr. Sprechchors der KPD in Berlin; 1924/25 Tätigkeit am DT in Berlin; 1926 – 28 Schauspieler am Dt. Schauspielhaus in Hamburg u. 1929/30 u. a. an der Piscator-Bühne in Leipzig; ab 1928 Mitarb., dann Ltr. des ATBD; 1928 – 30 Texter u. Regisseur der Agitproptruppe »Rote Blusen«; 1930 RGO; 1931 – 33 Kleines Theater Unter den Linden, Regisseur u. Autor der von ihm geleiteten professionellen Theatergr. »Truppe 1931«; nach Verbot der Gruppe im März 1933 Emigr. nach Paris; Mai – Juni 1933 zur Teiln. an der Ersten Internat. Olympiade des Rev. Theaters in Moskau; Juli 1933 Rückkehr nach Paris; Aug. 1933 Emigr. in die UdSSR; bis Ende 1934 künstl. Leiter des Dt. Theaters »Kolonne Links«; Nov. 1934 Aberkennung der dt. Staatsbürgerschaft; Nov. 1934 Mitgl. des Präs. des IRTB; Regisseur bei Meshrabpom-Film in Moskau; Szenarium u. Regie für den Film »Der Kämpfer« (UA Mai 1936 in Moskau); Mitglied der dt. Sekt. des sowj. Schriftst.-Verb.; lieferte der Kaderabt. des EKKI zahlreiche Berichte über Mitgl. der »Kolonne Links«, wurde 1936 vom NKWD über Zenzl Mühsam u. Carola Neher verhört; 1940 sowj. Staatsbürgerschaft; Anf. 1941 in der Sonderfahndungsliste »UdSSR« der Gestapo erf.; Okt. 1941 Evakuierung über Kasan nach Taschkent; 1943 Mitgl. des NKFD; Red. des Senders »Freies Dtl.«; vom RKG wegen »Hochverrats« in Abwesenheit zum Tode verurteilt; Anf. 1945 Mitgl. einer Kommission der Moskauer KPD-Führung für Filmfragen.
Juni 1945 Rückkehr nach Dtl.; 1.8.1945 –1.9. 1947 Intendant des DT Berlin; Eröffnung mit der Neuinszenierung von Gotthold E. Lessings »Nathan der Weise« u. »Der Gerichtstag« von Julius Hay (u. a. auch Inszenierung des »Hamlet«); 1946 SED; Mitbegr. des KB; ab 1946 Vors. der Gewerkschaft der Bühnenangeh.; Nov. 1947 Mitgl. der Filmkommission beim ZS der SED; Korr. Mitgl. der ADK; mit seinem Stück »Du bist der Richtige« wird 1950 das neugegr. Theater der Freundschaft im Haus der Kultur der Sowjetunion in Berlin eröffnet; NP; ab 1.11.1952 Regisseur beim DEFA-Studio für Spielfilme; VdN; Mitte der 50er Jahre Regisseur u. Schauspieler in Altenburg u. Schauspieler an der Volksbühne; 1957 Ernst-Moritz-Arndt-Medaille; ab 1961 freischaff. Schriftst. u. Regisseur; Autor u. Regisseur der Filme: »Und wieder 1948«, »Der Fall Högler«, »Heimliche Ehen«; 1961 Ehrenmitgl. des Vorst. des DSV; 1966 Dr. phil. h. c. der HU Berlin; 1970 Mitgl. der Sektion Darstellende Künste der ADK; 1975 Ehrenspange zum VVO; verh. mit  Inge v. W.; gest. in Berlin.

Publ.
u. a. Die Maus in der Falle, Komödie, Berlin 1947; Du bist der Richtige, Berlin 1950; Auch in Amerika, Schauspiel, Berlin 1950 (Bühnenmanuskript); Die fromme Martha, Komödie, Berlin 1953; Die vertauschten Brüder, Schauspiel, Studentenkomödie, UA in Rostock 1959, Berlin 1959; Fährmann wohin? Berlin 1961; Im Kampf geschrieben. Berlin 1962; Da liegt der Hund begraben u. andere Stücke. Reinbek b. Hamburg 1974.
Sek.-Lit.
Agde, G.: Kämpfer, Biogr. eines Films u. seiner Macher. Berlin 2001; Müller, R.: Menschenfalle Moskau. Hamburg 2001; Arnold, J.: Die Revolution frisst ihre Kinder. Marburg 2003.
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