Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in Berlin in einer dt.-jüd. Fam.; Vater Arzt (Nov. 1938 in der Pogromnacht ermordet), Mutter Kunstmalerin (1942 in Auschwitz ermordet); 1915 – 24 Gymnasium in Berlin; 1919 Unterricht bei Walter Hirschberg (Klavier, Musiktheorie); 1924 – 26 Auszubildender u. Angest. im Berliner Bankgewerbe; 1926 – 30 Studium der Musikwiss. in Berlin (b. Johannes Wolf u. a.) u. Heidelberg (b. Heinrich Besseler); 1929 Beginn der Freundschaft u. Zusammenarbeit mit  Hanns Eisler; 1930 Prom. zur mehrstimmigen Spielmusik des 17. Jh.; 1930 KPD; 1930 – 32 Mitarb. »Die Rote Fahne« Berlin; Wirken in der Arbeiter-Musikbew.; Red. der Ztschr. »Kampfmusik«; 1931 Reise in die UdSSR; Forschungsreise in mehrere westeurop. Länder; Kompositionsunterricht an der HS für Musik Berlin (b. James Simon u. Paul Hindemith) u. an der Rundfunkversuchsstelle (b.  Max Butting); 1933 Illegalität; Emigr. nach London; dort 1933 – 38 Mitgl. der Ltg. der KPD-Gruppe; Arbeit u. a. als Kopist; 1936 Dirigent von Arbeiterchören; 1938 Aktivitäten im Freien Dt. KB; 1939 Vorlesungen über Musik am Bedford College; 1944 Gastprof. an der Univ. Cambridge; Komponist; 1946/47 Tbc-Kur in der Schweiz; 1948 erneut in London.
1948 Rückkehr nach Dtl.; 1949 Prof. für Musiksoziol. an der HU Berlin; SED; 1950 Gründungsmitgl. der DAK; 1950 (im Koll.), 1952, 1963 NP; 1951 Gründungsmitgl. des VDK; 1951 Gründer u. Hrsg. der Ztschr. »Musik u. Ges.«; 1963 – 71 Kand. des ZK der SED; 1965 Dr. h. c. der MLU Halle; 1965 – 69 Vizepräs. der DAK; 1965 – 71 Präs. des Musikrats der DDR; 1967 – 72 Präs. der Georg-Friedrich-Händel-Ges.; 1967 Direktoriumsmitgl. der Internat. Ges. für Musikwiss.; ab 1968 Präs. des VDK (Nachf. von  Ottmar Gerster); 1971 VVO; ab 1971 Mitgl. des ZK der SED; 1975 NP; 1982 Ehrenpräs. des VDK; 1980 KMO; gest. in Berlin.
Zwischen 1916 u. 1988 entstanden über 500 Kompositionen fast aller musikal. Gattungen; M.s Ausführungen über die sog. marxist.-leninist. Erbetheorie in einer Bach-Gedenkrede 1950 galten in der DDR als wegweisend für die offizielle Sicht auf klass. Musik; einer der wichtigsten Vertreter des soz. Realismus in der Musik.

Publ.
English Chamber Music. London 1951; Musik im Zeitgeschehen. Berlin 1952; Aufsätze über Musik. Berlin 1957; Kontraste – Konflikte. Berlin 1979 (Hrsg. Brennecke, D. u. Hansen, M., mit Auswahl-Bibl.).
Sek.-Lit.
Knepler, G. (Hrsg.): Fs. für E. H. M. Leipzig 1973; Hansen, M. (Hrsg.): H. E. M. das kompositorische u. theoret. Werk. Leipzig 1989; Schmidt, A.-K.: Musik als Instrument der Indoktrination. Mainz 2009.
BRB