Im Auftrag des SED-Regimes hat die Stasi ca. 700 Menschen aus dem Westen in den Osten entführt. Spezialeinheiten des MfS haben Menschen gewaltsam und heimtückisch vor allem aus West-Berlin, aber auch aus Westdeutschland in die DDR verschleppt. Einer der spektakulärsten Fälle war die Entführung von Karl Wilhelm Fricke im Jahr 1955. Der Journalist war den SED-Herrschern wegen seiner kritischen Berichte über die DDR ein Dorn im Auge und sollte kalt gestellt werden. Nach seinem Kidnapping wurde er vom Obersten Gericht der DDR wegen „Boykott- und Kriegshetze“ zu vier Jahren Haft verurteilt, die er in Brandenburg und Bautzen verbüßen musste. Als leitender Redakteur beim Deutschlandfunk in Köln klärte er später über viele Jahrzehnte beharrlich und mit großer Analysekraft die Öffentlichkeit über den diktatorischen Charakter des SED-Regimes auf.
Datum
03.09.09
Typ
Audio
Thema
Repression und Haft
Staatssicherheit
Medien
Gäste: Rainer Eppelmann, Susanne Muhle , Horst Möller, Dr. h.c. Karl Wilhelm Fricke
Moderation: Dr. Günter Müchler, Programmdirektor des Deutschlandfunks