Zum Weltfrauentag am 8. März möchten wir an das Schicksal von Tausenden Frauen erinnern, die zwischen 1945 und 1989 in der kommunistischen Diktatur in SBZ und DDR politische Verfolgung und Haft erleiden mussten.

Zahlreiche Frauen wurden zwischen 1945 und 1955 von sowjetischen Militärtribunalen zu langen Haftstrafen verurteilt, die sie in sowjetischen Speziallagern und DDR-Gefängnissen verbüßen mussten. Die Lebensbedingungen vor allem in den Speziallagern waren äußerst hart. Rund ein Drittel der Inhaftierten starb an Krankheiten und Unterernährung. Heute können nur noch wenige, hochbetagte Überlebende über die damaligen Hafterfahrungen sprechen. In dem mit unserer Förderung entstandenen Interviewprojekt „Unschuldig verurteilt“ hat die Filmemacherin Alexandra Pohlmeier die Geschichten von 14 betroffenen Frauen festgehalten. Die hierbei entstandenen Interviews können in unserer Mediathek abgerufen werden.

Noch brutaler war die Haft für diejenigen weiblichen Gefangenen, die in die sowjetischen Gulags deportiert wurden. Hierzu hat der Historiker Meinhard Stark in einem Langzeit-Dokumentationsprojekt unter anderem Interviews mit Frauen geführt, die im Lager Akmolinsk inhaftiert waren. Die gesammelten Gespräche und Dokumente können in unserem Gulag-Zeitzeugenarchiv eingesehen werden.

Auch in späteren Jahrzehnten war die politische Haft in der DDR für Frauen hart. Neben schwerer körperlicher Arbeit und Misshandlungen wurde der Haftalltag auch durch die Sorge um die Familien und die Kinder geprägt.  Dem Frauengefängnis Hoheneck, das sinnbildlich für diese Schicksale steht, haben wir ein eigenes Dossier gewidmet. Zu den Lebens- und Leidensgeschichten von Frauen, die zwischen 1955 und 1989 aus politischen Gründen inhaftiert waren, hat Alexandra Pohlmeier 2017/18 mit unserer Förderung ebenfalls Zeitzeugeninterviews geführt, die in unserer Mediathek zu finden sind.