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Konferenz | Berlin
Ort der Veranstaltung

Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Veranstaltungssaal
Kronenstraße 5
10117 Berlin

Kurzbeschreibung

Am 19. Oktober 1918 erschien das Dekret der sowjetischen Regierung »Über die Autonomie des Gebietes der Wolgadeutschen«. Damit war die Grundlage der wolgadeutschen Republik – eines autonomen Bestandteiles der Russländischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik (RSFSR) – gelegt. Hinsichtlich der Bevölkerung sowie des Territoriums umfasste die Autonomie das kompakte deutsche Siedlungsgebiet an der mittleren Wolga mit über 600.000 Einwohnern, davon waren ca. zwei Drittel deutscher Nationalität.

Die Autonomie war ein Ergebnis starker Bestrebungen nach Wiedererlangung und Sicherung bürgerlicher Rechte der Deutschen im Russischen Reich. Während die deutschen Sozialisten lange Zeit über die Zukunft der Wolgadeutschen im neuen Staat uneinig blieben, versuchten die Bolschewiki nach ihrer Machtübernahme im Oktober 1917 die Autonomiebestrebungen unter Kontrolle zu bringen.
Mit der Erhebung zu einer Autonomen Republik 1924 wurde Deutsch als Amtssprache etabliert, auch andere kulturelle Institutionen wie Theater und Museen wurden gegründet. Neben der gesetzlich festgeschriebenen politischen Vertretung schuf die territoriale Autonomie feste Rahmenbedingungen für sprachliche, soziokulturelle und intellektuelle Entwicklungsperspektiven. Seit Mitte der 1980er Jahre stand eine mögliche Wiederherstellung der Autonomie im Zentrum der deutschsowjetischen Beziehungen.

Das Ziel der Tagung »100 Jahre Gründung der Wolgarepublik« ist es, einen Blick auf die Geschichte der wolgadeutschen Autonomie zu werfen, zugleich aber auch die Frage zu diskutieren, welche Bedeutung die Autonomie sowie auch andere Formen nationaler Selbstverwaltung für die Geschichte der Deutschen in der Sowjetunion sowie für deren kulturelle und nationale Entwicklung und Identität hatten.

Der Eintritt ist frei.
Um Anmeldung bei Jan Roessel von der Deutschen Gesellschaft e.V. wird bis zum 8. Juni 2018 gebeten. (siehe Kontaktdaten unten)

Veranstalter
Bundesstiftung Aufarbeitung
Deutsche Gesellschaft e.V.
Nordost-Institut (IKGN e. V.) an der Universität Hamburg
Landsmannschaft der Deutschen aus Russland
Jugendorganisation der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland
Kontakt

Deutsche Gesellschaft e. V.
Jan Roessel, M.A. | Referent Europapolitik

Tel.: +49 (0)30 88 41 22 51
Fax.: +49 (0)30 88 41 22 23
jan.roessel@deutsche-gesellschaft-ev.de
www.deutsche-gesellschaft-ev.de