DDR-Mythen - manipulativer Umgang mit historischen Fakten oder Quellen

Nicht erst seit jüngsten populistischen Vereinnahmungen der Friedlichen Revolution von 1989 ist die historisch-politische Einordnung der DDR wieder verstärkt Thema in der öffentlichen Diskussion. Es kursieren noch immer Mythen über den Alltag, die Politik, die Wirtschaft oder die Kultur in der DDR. So ist immer wieder zu vernehmen, es habe keinen Antisemitismus, keine Kriminalität, keine Wohnungsnot gegeben, die Bildung und medizinische Versorgung sei hervorragend und der Alltag von Solidarität und sozialer Gerechtigkeit geprägt gewesen.

Die Erinnerung ist ein Konstrukt, das sich mit der Zeit verändert. Entsprechend haben sich auch die Fragen geändert. Ob biografisch und alltagsgeschichtlich gefärbte Erinnerungen an die DDR oder popkulturell und scherenschnitthaft verkürztes Wissen über das Leben in einer Diktatur – die Verkürzung von Informationen in den Sozialen und anderen Medien bieten viele Anknüpfungspunkte für den populistischen und manipulativen Einsatz und erschwert eine differenzierte und ausgewogene Debatte.

Ausgehend von aktuellen Medienbeispielen, blicken wir in dieser Fortbildung darauf, welches Bild von der DDR-Diktatur vor der Folie der liberalen Demokratie hier erzeugt wird. Auch werden dabei folgende Fragen geklärt: Wie gehe ich konkret damit um, wenn meine Schülerinnen und Schüler auf Wahlpropaganda stoßen? Welche historischen Quellen unterstützen eine differenzierte Auseinandersetzung mit der DDR-Geschichte und welche Herausforderungen durch KI müssen für die Vermittlung von Faktenwissen künftig im Unterricht mit bedacht werden. Die Fortbildung wird gemeinsam mit dem Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung Hamburg durchgeführt.

Lehrkräfte aus Hamburg melden sich bitte über das Anmeldeformular des Landesinstituts für Lehrerbildung und Schulentwicklung Hamburg an.

Alle anderen Lehrkräfte nutzen bitte das Anmeldeformular der Bundesstiftung Aufarbeitung.