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Lehrerfortbildung | Online
Ort der Veranstaltung

Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Online-Veranstaltung
10117 Online

Migrationsbewegungen nach Mitteleuropa und Deutschland haben im 20. Jahrhundert entscheidend zu den politischen, sozialen und kulturellen Transformationen beigetragen und die deutsche Gesellschaft in Ost und West stark geprägt. Nicht nur die großen Fluchtbewegungen vor dem Bau der Mauer, sondern auch gezielte Arbeitsmigration in die Bundesrepublik und DDR waren Faktoren, die das jeweilige Selbstverständnis der beiden deutschen Staaten geprägt haben. Von Gast- und Vertragsarbeiterabkommen bis zur Mölln und Lichtenhagen – der Workshop nimmt den Umgang mit geplanter und ungeplanter Zuwanderung und die politische Deutung von Migration im Spiegel der deutsch-deutschen Systemkonkurrenz in den Blick. Dabei blicken wir auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Umgang mit Eingewanderten und ihrer Nachkommen, die bis heute die öffentlichen Diskurse prägen.

Der erste Teil des Workshops fokussiert auf die Zeit von Mauerbau bis Mauerfall und untersucht Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Umgang mit Gast- und Vertragsarbeitern. Der zweite Teil widmet sich den großen Veränderungen und der Binnenmigration nach 1989 bis in die Gegenwart. Welche Rolle kam Einwanderern hier zu und wie blicken sie selbst auf diese Zeit.

1. Arbeiter auf Zeit oder Mitbürger // 1961 – 1989/1990

Beide deutsche Staaten versuchten, den steigenden Arbeitskräftebedarf der1960er- und 70er-Jahre durch Abkommen in europäischen und nicht-europäischen Ausland zu lösen. Wie wurden Fragen der Integration in die deutsche Gesellschaft gelöst und welche spezifischen Herausforderungen ergaben sich aus der Anwerbung von Arbeitskräften? Welche Rolle spielten Gast- und Vertragsarbeiter vor dem Hintergrund der Systemkonkurrenz der beiden Staaten?

2. Perspektivwechsel und Identität // Transformationszeit und Gegenwart

Mit dem Ende der DDR gab es erneut nicht nur starke Wanderungsbewegung von Ost nach West, sondern auch in die umgekehrte Richtung. In diesem Teil blicken wir auf die Auswirkungen der innerdeutschen Wanderungsbewegung nach 1989/90, aber vor allem darauf, wie Migrantinnen und Migranten die deutsche Einheit und Transformationszeit erlebt haben. Welchen Umgang findet das vereinigte Deutschland mit den rassistischen Ausschreitungen von Mölln/Lichtenhagen?

Unter Einbeziehung von Unterrichts- und Quellenmaterial des Projekts „Deutsche Einheit interkulturell“ können im Workshop diverse Zugänge zum Thema in Anlehnung an die Lehrpläne selbst ausprobiert werden. Dabei bekommen Lehrkräfte auch konkrete Anregungen, wie das Thema im Unterricht gewinnbringend und gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern bearbeitet werden kann. Über Textquellen, Fotos und Zeitzeugeninterviews werden multiperspektive Zugänge zur deutsch-deutschen Migrationsgeschichte aufgezeigt und Möglichkeiten diese an gegenwärtige Debatten zur Einwanderungsgesellschaft anzuknüpfen.

Anmeldung

Die Veranstaltung wird gemeinsam mit dem Verband der Geschichtslehrerinnen und -lehrer des Landes Brandenburg e.V. durchgeführt und richtet sich mit Blick auf den Abiturschwerpunkt „Migration und Integration“ besonders an Lehrkräfte aus der Region Berlin und Brandenburg. Lehrkräfte aus anderen Bundesländern sind ebenfalls herzlich eingeladen teilzunehmen.

Interessierte können sich bis zum 17. Januar 2024 anmelden.

Zum Anmeldeformular

Veranstalter
Bundesstiftung Aufarbeitung
Verband der Geschichtslehrerinnen und -lehrer des Landes Brandenburg e.V.
Thema
Migrationsgeschichte
Bildung
Lehrerfortbildung