Bundesstiftung Aufarbeitung
Kronenstraße 5
10117 Berlin
Die Oktoberrevolution stellte für die deutsche Sozialdemokratie eine besondere Herausforderung dar. Mit den Bolschewiki hatte erstmals in der Geschichte eine Arbeiterpartei die Macht ergriffen. Dass es sich dabei – konträr zur Vorhersage von Karl Marx – um einen industriell unterentwickelten Staat handelte, stellte auch die theoretische Grundlage der Sozialdemokratie infrage. Das gewaltsame Vorgehen der neuen Machthaber führte zu weiteren Verwerfungen zwischen dem radikalen und reformistischen Flügel der Sozialdemokratie. Mit der Gründung der Kommunistischen Partei Deutschlands kam es schließlich zum Bruch der deutschen Arbeiterbewegung.
Vortrag
„Die Oktoberrevolution in der Wahrnehmung der deutschen Sozialdemokratie“ | Prof. Dr. Detlef Lehnert (Freie Universität Berlin). Begrüßung und Moderation: Dr. Ulrich Mählert (Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur).
Vortragsreihe Talking about a Revolution! Die Oktoberrevolution: Geschichte – Instrumentalisierung – Rezeption
Am 7. November 2017 jährt sich die Russische Revolution zum 100. Mal. Anlässlich des bevorstehenden Jahrestages ist es daher nicht nur an der Zeit, sich mit dem Ereignis auseinanderzusetzen. Vielmehr sollen die Folgen der Revolution, ihre Rezeptionen und die im Laufe der Jahrzehnte entstandenen Geschichtsbilder kritisch hinterfragt werden. Renommierte Expertinnen und Experten beleuchten dafür unterschiedliche Aspekte des Themas und tragen dazu bei, diesen zentralen Aspekt der Geschichte des Kommunismus und des gesamtem 20. Jahrhunderts zu verstehen.