Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft"
Lindenstr. 20-25
10969 Berlin
Weltweit gibt es zahlreiche Entschädigungsprogramme für die Opfer historischen Unrechts. Die Veranstaltung widmet sich den Unrechtstatbeständen, den Opfergruppen und der Ausgestaltung der Entschädigungsprogramme. Werden die Entschädigungen individuell oder kollektiv geleistet? Welche Erfahrungen gibt es mit Entschädigungsprogrammen aus Sicht der Opfer, welche aus Sicht der damit betrauten Organisationen? Wie haben sich die Ansprüche an Entschädigungsprogramme – auch unter dem Einfluss der Menschenrechte – historisch weiterentwickelt?
Die Stiftung EVZ hat in den Jahren 2001 bis 2007 Gelder in Höhe von etwa 4,4 Mrd. Euro an 1,66 Mio. ehemalige NS-Zwangsarbeiter ausgezahlt. Damit ist sie selbst eine Entschädigungsakteurin gewesen.
Veranstaltungsreihe Transitional Justice. Instrumente – Erfahrungen– Herausforderungen
„Transitional Justice“ bezeichnet die gesellschaftliche und rechtliche Aufarbeitung der von schweren Menschenrechtsverletzungen geprägten Vergangenheit eines Staates. Der Austausch zwischen den internationalen Aufarbeitungsprozessen hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten erheblich zugenommen. Dabei werden die Aufarbeitungsprozesse in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg und nach dem Ende der SED -Diktatur weltweit als gute Beispiele angesehen. Doch gilt dies wirklich und für alle Bereiche von Transitional Justice in Deutschland? Welche Instrumente und Mechanismen wie etwa Lustrationsprozesse, strafrechtliche Aufarbeitung oder Entschädigungsleistungen wurden weltweit genutzt, welche Erfahrungen gemacht? Vor welchen Herausforderungen stehen wir heute? Welche Maßstäbe ergeben sich aus den Menschenrechten für Transitional Justice? Diesen Fragen geht die Veranstaltungsreihe nach.