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Konferenz | Tübingen
Ort der Veranstaltung

Sonderforschungsbereich 923
Keplerstraße 2
72074 Tübingen

Der 100. Jahrestag der Russischen Revolutionen von 1917 bot einen guten Anlass, um sowohl über die historische Rolle des Kommunismus als auch über die Revolution als einen Modus des beschleunigten und radikalen sozialen Wandels nachzudenken. Mit ihrer Ambivalenz von Befreiung und Unterdrückung, Enthusiasmus und Gewalt fasziniert die Oktoberrevolution bis heute. Über die Ursachen und Folgen der erstmaligen Staatswerdung des Sozialismus ist viel geschrieben und gestritten worden. Internationale Historiker/innen gingen auf der Konferenz zentralen Fragen zum Roten Oktober nach und zeigten neue Forschungsperspektiven auf. Darüber hinaus erörterten sie, wie sich der Umbruch der Jahre 1989/1991 auf das allgemeine Verständnis von Revolution ausgewirkt hat und wie im heutigen Russland Geschichte gedeutet wird.

Programm:

Donnerstag, 25.5.2017

  • 18.00 Uhr – Eröffnung der Konferenz Einführung – Prof. Dr. Klaus Gestwa
  • 18.15 – Keynote I – Dr. Gerd Koenen (Frankfurt/M.) Der Rote Oktober im Zyklus des europäischen und globalgeschichtlichen „Zeitalters der Revolutionen“

Freitag, 26.5.2017

  • 9.00-10.00 Uhr – Keynote II – Prof. Dr. Jan Plamper (London) Wie klang Februar, wie roch der Rote Oktober? Zur Sinnesgeschichte der Russischen Revolution
  • 10.30-12.15 Uhr – Jenseits der Metropolen Moderation: Prof. Dr. Christoph Mick (Warwick) Die Russische Revolution in der Provinz – Prof. Dr. Pavel Shcherbinin (Tambov) Der Schrecken der Revolution – Reaktionen der Bevölkerung 1917-1921 im Ural – Prof. Dr. Igor Narskij (Čeljabinsk)
  • 14.00-15.45 Uhr – Nach der Revolution Moderation: Dr. Oxana Nagornaja (Čeljabinsk) „Die Macht installiert sich auf dieser Barriere zum Tode“. Die Russische Revolution und die politische Instrumentalisierung des Totenkults Prof. Dr. Svetlana Malysheva (Kazan) Gesichter und Masken. Russische Schriftsteller in Krieg und Revolution, 1914-1921 – Prof. Dr. Nikolaus Katzer (Moskau)
  • 16.15-18.00 Uhr – Kompliziertes Erinnern: Revolutionsjubiläen in Zeiten politischen Wandels – Moderation: Prof. Dr. Natali Stegmann (Regensburg) Das Imaginäre der Revolution: Oktober 1917 in den sowjetischen Spielfilmen – von Eisenstein bis Perestrojka – Prof. Dr. Elena Zubkova (Moskau) The Unpredictable Past in an Unpredictable Time. The 100th Anniversary of the Russian Revolution – Prof. Dr. Boris Kolonickij (St. Petersburg)
  • 18.15-19.15 Uhr – Keynote III – Prof. Dr. Sheila Fitzpatrick (Sydney) Celebrating (or not) the Centenary of the Russian Revolution 20.00 Uhr – Eröffnung der Ausstellung „Der Kommunismus in seinem Zeitalter“ und Empfang im Institut für Osteuropäische Geschichte und Landeskunde

Samstag, 27.5.2017

  • 9.00-11.00 Uhr – Umbrüche seit 1989 Moderation: Prof. Dr. Andreas Kappeler (Wien) Der Umbruch im Baltikum 1989-91 – Prof. Dr. Malte Rolf (Bamberg) Die Perestrojka als Zusammenbruch und Aufbruch: War sie eine Revolution? – Prof. Dr. Wolfgang Eichwede (Bremen/Berlin) „Konservative Revolution“ unter Putin - auf dem Weg zu einem neuen Führer-Regime? – Dr. Benno Ennker (Radolfzell/St. Gallen)
  • 11.30-13.00 Uhr Podiumsdiskussion: Die Ambivalenzen der Revolution: Gemeinschaftserlebnis, Gewaltraum, Erinnerungsort Moderation: Prof. Dr. Klaus Gestwa (Tübingen) Prof. Dr. Madhavan Palat (Neu Delhi), Prof. Dr. Jörg Baberowski (Berlin), Prof. Dr. Dietrich Beyrau (Tübingen), Prof. Dr. Bianca Pietrow-Ennker (Konstanz)
Veranstalter
Bundesstiftung Aufarbeitung
Institut für Osteuropäische Geschichte und Landeskunde, Tübingen
Sonderforschungsbereich 923
Förderverein Geschichte an der Universität Tübingen e.V.
Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde
Thema
Ostmitteleuropa