Instituto Cervantes
Rosenstraße 18
10178 Berlin
Anlässlich des 85. Jahrestages des Endes des Spanischen Bürgerkriegs
Am 1. April 1939 verkündete Francisco Franco seinen Sieg über die Zweite Spanische Republik. 1936 hatte er gegen deren demokratische Regierung geputscht und das Land in einen blutigen Bürgerkrieg gestürzt. Wenn in Spanien in diesem Monat an das Ende des Bürgerkriegs vor 85 Jahren erinnert wird, ist dies unweigerlich mit der Erinnerung an das franquistische Regime verknüpft, das als letzte Diktatur Westeuropas erst mit dem Tod Francos im Jahr 1975 endete. Anders in Deutschland: Hier wird in diesem Herbst der 35. Jahrestag der Friedlichen Revolution gefeiert und damit der Mut der Menschen in der DDR, die nach 40 Jahren aus eigener Kraft die kommunistische Diktatur überwanden.
Ein Jahrestag im Zeichen der Mahnung gegen die Diktatur („Demokratie ist zerbrechlich!“), der andere im Zeichen der Stärkung der Demokratie („Demokratische Ideen sind stark!“) – verbunden mit klaren Erinnerungsaufträgen in beiden Ländern. Die erinnerungspolitische Realität sieht jedoch anders aus: In Spanien wird emotionaler denn je über die Deutung der Vergangenheit gestritten, die Frage „Wie hältst du‘s mit Franco?“ bestimmt tagesaktuelle Debatten. In Deutschland eignen sich antidemokratische Kräfte die Losungen der Friedlichen Revolution an und konkurrierende Narrative über die kommunistische Diktatur und den Einigungsprozess sowie inzwischen auch wieder zur Frage „Was ist antisemitisch?“ stehen sich mitunter unversöhnlich gegenüber.
In einem gemeinsamen Gesprächsabend beleuchten das Instituto Cervantes und die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur die Praxis der Manipulation und Instrumentalisierung von Geschichte und diskutieren die akuten Gefahren von Geschichtsvergessenheit und -verzerrung.
Programm
Begrüßung
- Ignacio Olmos, Direktor des Instituto Cervantes Berlin, Regionalleiter Deutschland
- Dr. Anna Kaminsky, Direktorin der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Podiumsdiskussion
- Linda Teuteberg, Mitglied des Deutschen Bundestages
- Dr. Fernando Martínez López, spanischer Staatssekretär für demokratische Erinnerung
- Dr. Michael Uhl, Historiker
- Prof. Dr. Walther L. Bernecker, Historiker
Das Gespräch wird von dem Schriftsteller und Journalisten Paul Ingendaay moderiert.
Weitere Informationen
Anmeldung
Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Barrierefreiheit
Die Podiumsdiskussion findet in deutscher und spanischer Lautsprache statt und wird simultan gedolmetscht. Der Veranstaltungssaal befindet sich im Erdgeschoss und ist barrierefrei zugänglich. Weitere Informationen finden Sie unter: https://berlin.cervantes.es/de/
Anfahrt
Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln
S-Bahnhof Hackescher Markt | S5, S7, S75
S- und U-Bahnhof Alexanderplatz, Rotes Rathaus | U2, U5, U8
Bushaltestelle Spandauer Straße/Marienkirche | M48, 100, 200
Straßenbahnhaltestelle Hackescher Markt | M1, M4, M5, M6
Kontakt
Dr. Jenny Baumann, Bundesstiftung Aufarbeitung
Tel.: +49 (0)30 319895-313
E-Mail: j.baumann@bundesstiftung-aufarbeitung.de
Laura de Juan Hernando, Instituto Cervantes Berlin
Tel.: +49 (0)30 25761823
E-Mail: laura.dejuan@cervantes.es