

Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
https://www.youtube.com/watch?v=2shI2YVVAUg
Kronenstraße 5
10117 Berlin
Athletinnen waren stets besonders vulnerabel: sie waren Objekt pharmakologischer Eingriffe, oder wurden als sowjetische Kampfmaschinen diffamiert. Angehörigen des dritten Geschlechts wurde Betrug unterstellt. Seit Mitte der 1960er Jahre mussten sich Athletinnen im männlich regierten Sport demütigenden „Sex-Tests“ unterziehen. Welche Kämpfe werden bis heute um die Selbstbestimmung des sportlichen Körpers geführt?
Dr. Jutta Braun | Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF)
Dr. Annette Schuhmann | Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Projektleiterin "zeitgeschichte|online" am ZZF, ehemalige Schwimmerin beim TSC Berlin (KJS)
Für die Anmeldung zur Veranstaltung bitten wir Sie, folgende Punkte zu berücksichtigen:
Die Veranstaltung wird per Livestream auf dem YouTube-Kanal der Bundesstiftung Aufarbeitung gesendet und ist dort auch im Nachhinein verfügbar. Sie können den Livestream am 19. Mai 2022 ab 18 Uhr abrufen.
Sport gilt als Medium der Vermittlung, der Völkerverständigung und der Emanzipation des Individuums. Der Hochleistungssport des 20. Jahrhunderts hat jedoch auch gegenteilige Phänomene hervorgebracht: Athletinnen und Athleten wurden politisch und körperlich zum Zwecke der Staatsräson instrumentalisiert. Doch immer wieder stritten Sportidole auch gegen Menschenrechtsverletzung und für politische Freiheit. In langen Linien geht die Veranstaltungsreihe dem Wandel des Sports entlang der Epochenbrüche von 1933, 1945 und 1989/1990 nach: Woher rührt die Wahlverwandtschaft von „Sport und Diktatur“ im 20. Jahrhundert, weshalb fällt es gerade der Erinnerungskultur im Sport so schwer, die Schattenseiten des eigenen Bereichs anzuerkennen und im Gedächtnis zu behalten?