Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung
Klingelhöfer Straße 23
10785 Berlin
Angesichts der russischen Ukrainepolitik und den daraus resultierenden großen Spannungen zwischen NATO / EU und der Russischen Föderation fühlen sich viele Menschen im Baltikum durch Russland bedroht. Dieses Bedrohungsgefühl, das für viele Deutsche nicht nachvollziehbar ist, kann nur verstehen, wer die Erfahrungen der baltischen Völker während der sowjetischen Besatzung ausreichend zur Kenntnis nimmt.
Aufgrund seiner geopolitischen lage hat Litauen während und nach dem zweiten Weltkrieg in hohem Maße unter beiden totalitären Besatzungsregimen – dem der Nationalsozialisten und dem der Sowjetunion – gelitten. Während die Gräueltaten der NS-Diktatur im Nachkriegseuropa ausführlich erforscht wurden, standen die Verbrechen der Sowjets lange Zeit unter dem Siegel der politischen und historischen Verschwiegenheit.
Die Podiumsdiskussion warf mit dem Blick auf die sowjetische Gewalt in der unmittelbaren Nachkriegszeit Licht auf ein in der deutschen Öffentlichkeit weitgehend unbekanntes kapitel des 20. Jahrhunderts und trug dazu bei, die baltische historisch-politische Perspektive auf Russland, seine Politik und damit die besonderen Bedenken in unseren östlichen Partnerländern in der heutigen Zeit besser zu verstehen.
Das Ziel der Podiumsdiskussion war, die in Teilen heute immer noch verschwiegenen Verbrechen der sowjetischen Diktatur am Beispiel Litauens zu thematisieren und über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden totalitären Diktaturen Europas im 20. Jahrhundert – Nationalsozialismus und Sowjetkommunismus – aus deutscher und litauischer Sicht zu diskutieren.
Prgoramm
Grußwort
- S.E. Deividas MATULIONIS, Botschafter der Republik Litauen
- Frank PRIESS, stellv. Leiter der Hauptabteilung Europäische und Internationale Zusammenarbeit der Konrad-Adenauer-Stiftung
Im Gespräch
- Dr. Arūnas BUBNYS, Forschungszentrum für Genozid und Widerstand der Bevölkerung Litauens
- Antanas PETRIKONIS, Zeitzeuge, ehemaliger politischer Gefangener
- PD Dr. Joachim TAUBER, Nordost-Institut an der Universität Hamburg (IKGN e.V.) / Deutsch-Litauisches Forum
Moderation
Uwe NEUMÄRKER, Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas