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Filmpräsentation | Berlin
Ort der Veranstaltung

Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie
Innenhof
Ruschestraße 103
10365 Berlin

Der Mauerbau – ein Glücksfall für Erich Mielke und seine Staatssicherheit. Die Mauer – ihr Garant für die Macht, ihr Lebenselixier.

Ein Film von Hans-Hermann Hertle, Daniel & Jürgen Ast. Eine ARD-Koproduktion von RBB, WDR, DW und astfilm pictures, gefördert mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

Beschreibung

Vom 13. August 1961 bis zum 9. November 1989 hatten Zehntausende von Stasi-Leuten unter Führung ihres berühmt-berüchtigten Chefs Erich Mielke nur ein Ziel: Die Mauer für die eigene Bevölkerung unantastbar, unüberwindbar und unangreifbar zu machen.

Der Film erzählt aus der Perspektive des Mielke Imperiums heraus die Geschichte einer existenziell-symbiotischen Beziehung, die erstmals so exemplarisch und zusammenhängend beleuchtet wird. Vom wohl heikelsten Kapitel, den Mauertoten und der Vertuschung und Verschleierung dieser Mordfälle, wo immer möglich, von den Festnahmen und Inhaftierungen Tausender Flüchtlinge bis hin zu weniger bekannten Kapiteln wie den aufwendigen Maßnahmen der Stasi gegen die Tunnelgräber oder von der „Filtrierung“ des westlichen Einreiseverkehrs an den Grenzübergängen zur Gewinnung von inoffiziellen Mitarbeitern. Überall hatten Mielkes Spezialisten und oft auch er persönlich die Hände im Spiel. Mielkes Macht wuchs durch die Perfektionierung der Mauer und des Grenzsystems. Im ganzen Land gingen die Stasi-Mitarbeiter und Spitzel jedem noch so kleinen Hinweis auf mögliche Fluchten nach.

Die Einmauerung der Bevölkerung schuf für Milke und die Stasi immer neue Aufgaben- und Betätigungsfelder – und neue Feinde: den „Republikflüchtling“, den „Grenzverletzer“, den westlichen „Fluchthelfer, die „kriminellen Menschen-Händler-Banden“, später den „Ausreisewilligen“. Das eigene Volk im Visier, waren für Stasichef Erich Mielke diese „Unverbesserlichen“ gefährliche „Eiterbeulen“, die es mit allen Mitteln und Möglichkeiten zu beobachten, „zurückzudrängen“, „auszuschalten“, festzunehmen und im Extremfall zu „vernichten“ galt. Die Stasi machte sich bei der Sicherung des von der DDR-Propaganda bezeichneten „antifaschistischen Schutzwalls“ unverzichtbar. Die Mauer wurde ihr Fundament, ihr Haupttätigkeitsfeld, ihr täglich Brot.

Verdankte der Staat DDR dem Bau der Mauer seine Fortexistenz und Mielkes Imperium dem „antifaschistischen Schutzwall“ seine Blütezeit, so gingen mit dem Fall der Mauer auf einen Schlag beide sang- und klanglos unter. Ironie der Geschichte – ein Stasi-Mann öffnete am 9. November 1989 den Schlagbaum an der Bornholmer Straße und mit ihm die Berliner Mauer.

Ausstrahlung

Die Dokumentation wird am 16. August 23.35 Uhr im Programm der ARD ausgestrahlt.

Filmpremiere

Die Film-Premiere findet im Rahmen des Campus-Kino 2021 statt. Es ist eine Veranstaltung von astfilm, RBB, WDR, DW, Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und Campus-Kino.

Das Campus-Kino ist eine gemeinsame Veranstaltungsreihe des Stasi-Unterlagen-Archivs im Bundesarchiv, der Robert-Havemann-Gesellschaft und des Stasimuseums.

Das Programm findet gemäß der Auflagen der aktuellen Infektionsschutzverordnung des Landes Berlin statt. Bis zum Sitzplatz gilt die Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske.

Veranstalter
Bundesstiftung Aufarbeitung
astfilm, RBB, WDR, Deutsche Welle
Campus-Kino
Thema
60 Jahre Mauerbau