Staats-Sicherheiten

Mit der Aufführung von »Staatssicherheiten« des Potsdamer Hans-Otto-Theaters werden an diesem Jahrestag der Erstürmung der Berliner Stasi-Zentrale die Betroffenen in den Mittelpunkt gestellt: 15 ehemalige Häftlinge aus den Stasi-Gefängnissen Berlin-Hohenschönhausen und Potsdam-Lindenstraße kommen zu Wort und schildern ihre traumatischen Erlebnisse, berichten von Verhaftung, Verhören, von ihren Schmerzen und Überlebensstrategien. Unter der Regie von Clemens Bechtel und nach einem Konzept von Lea Rosh und Renate Kreibich-Fischer schildern die Häftlinge ihre Erfahrungen vor, während und nach der Haft. Sie erzählen von Spitzeln, Vernehmern und von falschen Freunden. Sie erinnern sich an Unterdrückungsmechanismen und an Überlebensstrategien. Nicht selten haben die Betroffenen biographische Brüche hinnehmen müssen, die sie für ihr weiteres Leben entscheidend beeinflussten. Daneben macht »Staats-Sicherheiten« deutlich, wie heute, fast zwanzig Jahre nach der Friedlichen Revolution, mit diesem Aspekt deutscher Diktaturgeschichte umgegangen wird.