Bundesstiftung Aufarbeitung
Kronenstraße 5
10117 Berlin
Die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl am 26. April 1986 mit ihren verheerenden Folgen machte nicht nur die mit der Nutzung der Kernenergie verbundenen Gefahren und Risiken sichtbar, sondern führte innerhalb der staatsozialistischen Gesellschaften zu einer wachsenden Sensibilisierung für die fortschreitende Umweltzerstörung. Die verheerende Informationspolitik der staatlichen Stellen und die Versuche den Reaktorunfall totzuschweigen stießen auf wachsenden Unmut innerhalb der Bevölkerung. Die in der DDR vor allem unter dem Dach der Kirchen agierenden Umweltgruppen verstärkten ihre Aktivitäten und traten mit offenen Aktionen in Erscheinung. Angesichts des offiziellen Schweigens schufen sie eigene Infrastrukturen, die über das Ausmaß und die Folgen der Umweltschäden informierten. Staatliche Repressalien und permanente Überwachung durch das MfS waren die Folgen. Auch in den anderen Ländern des Ostblocks formierten sich nach Tschernobyl neue Umweltgruppen.
Die Podiumsdiskussion nahm den 25. Jahrestag der Reaktorkatastrophe zum Anlass, um mit ehemaligen Akteuren der Umweltbewegung in der DDR und den anderen Ländern des Ostblocks über die Zäsur von 1986 und deren Folgen zu diskutieren.
Programm
Begrüßung
Dr. Sabine Roß | Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Podiumsgespräch
- Dr. Christian Halbrock | BStU
- Andreas Schönfelder | Umweltbibliothek Großhennersdorf
- Ina Witte | Historikerin
- Dr. Ulrich Neumann
Moderation
Dr. Jacqueline Boysen | Evangelische Akademie zu Berlin