Bundesstiftung Aufarbeitung
Kronenstraße 5
10117 Berlin
Der umfassende Strukturwandel zwischen Ostsee und Erzgebirge ist größtenteils vollzogen: Die Abwanderung aus den ostdeutschen Bundesländern ist fast zum Stillstand gekommen, der Abbau von Arbeitsplätzen gestoppt. Der Osten ist für viele Menschen wieder attraktiv geworden, so unter anderem die Metropolregionen um Leipzig, Dresden und Berlin. Gleichwohl sind die negativen Folgen jahrzehntelanger kommunistischer Misswirtschaft und des Transformationsprozesses nach 1990 weiterhin deutlich spürbar. Nach wie vor verlieren viele ländliche Regionen stark an Einwohnern, vor allem junge Menschen ziehen weg. Lange vernachlässigte Innenstädte und Infrastruktur, leerstehende Plattenbausiedlungen und Versorgungsprobleme stellen zahlreiche ostdeutsche Kommunen vor große Herausforderungen.
Die zweite Veranstaltung der Reihe »Deutschland 2.0« im Jahr 2017 untersuchte die Bedingungen und Auswirkungen des Transformationsprozesses in Ostdeutschland. Wie wirken sich Bevölkerungsentwicklung und wirtschaftlicher Strukturwandel auf die unterschiedlichen Regionen sowie auf das Gemeinwesen vor Ort aus? Wo liegen weiterhin Risiken und wo bieten sich Chancen? Lässt sich vom Osten über den konstruktiven Umgang mit dem demografischen Wandel, der sich auch im Westen Deutschlands längst angekündigt hat, lernen?
Begrüßung
Martin Gutzeit | Berliner Landesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen
Kurzstatements
Kathrin Schneider | Franziska Schubert
Podium
- Dr. Reiner Klingholz | Direktor und Vorstand des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung
- Kathrin Schneider | Ministerin für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg
- Franziska Schubert | MdL Gründerin und Vorsitzende des Bündnisses Zukunft Oberlausitz
- Dr. Dietlind Tiemann | Oberbürgermeisterin von Brandenburg an der Havel
Moderation
Korbinian Frenzel | Deutschlandradio Kultur
Veranstaltungsreihe Deutschland 2.0. Die DDR im vereinigten Deutschland
Die Veranstaltungsreihe will danach fragen, wo die DDR heute noch zu finden ist und wie die historischen Erfahrungen aus den Zeiten der SED-Diktatur, der deutschen Teilung und dem Wiedervereinigungsprozess für die gesellschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart und der Zukunft genutzt werden können. In sechs Gesprächsrunden werden verschiedene Politik- und Gesellschaftsfelder in den Blick genommen, um bekannte, in Teilen eingefahrene Ost-West-Debatten sowie Wiedervereinigungsnarrative zu hinterfragen sowie neue politische und gesellschaftliche Perspektiven auf das heutige Deutschland zu eröffnen.