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Öffentlicher Vortrag | Berlin
Ort der Veranstaltung

Topographie des Terrors
Niederkirchnerstraße 8
10963 Berlin

Öffentlicher Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung „Weimars Wirkung. Das Nachleben der Ersten deutschen Republik“ von Andreas Wirsching.

Vor genau hundert Jahren, am 17. Juni 1919, schrieb der Chef des Generalstabs des Heeres, Paul von Hindenburg, an die Reichsregierung: „Ich muß als Soldat den ehrenvollen Untergang einem schmählichen Frieden vorziehen“. Hintergrund war das Ringen um das Ultimatum der Siegermächte zur Annahme des Versailler Friedensvertrags. Wenige Tage später trat Hindenburg zurück, die Bürde des „schmählichen Friedens“ überließ er der Weimarer Republik. Der Vortrag nimmt diese Episode zum Ausgangspunkt, um zunächst danach zu fragen, welche Rolle der Friede von Versailles in der politischen Diskussion um Weimar und als historisch-politisches Argument nach 1945 spielte. Dem schließen sich allgemeinere Überlegungen zum Wandel Weimars als politisches Argument im Verlauf der deutschen Nachkriegsgeschichte an. Ein dritter Gedankengang gilt der Frage, inwieweit Weimar als Argument heute wieder aktueller geworden ist, als es lange den Anschein hatte. Dazu gehört auch die Diskussion darüber, inwieweit sich in unserer heutigen politischen Kultur wieder stärkere Anzeichen eines politischen Eskapismus und einer zum Extremismus neigenden Realitätsverweigerung verbreiten, als wir dies aus der Geschichte der „alten“ Bundesrepublik kennen.

Der Eintritt ist frei. Interessierte sind herzlich willkommen.

Veranstalter
Bundesstiftung Aufarbeitung
Lehrstuhl für Neueste und Zeitgeschichte der Humboldt-Universität zu Berlin
Stiftung Topographie des Terrors
Zentrum für Zeithistorische Forschung
in Kooperation mit dem Deutschen Historischen Museum