Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":
Geb. in Zerbst (Anh.); Vater Baumstr., Mutter Stenotypistin; Schule in Zerbst u. Asch (Westböhmen), 1952 Abitur am Philanthropinum Dessau; 1952 – 56 Studium der Germanistik an der HU Berlin, Abschluß Dipl.-Philologe; 1955 Preis der V. Weltfestspiele der Jugend u. Studenten in Warschau für die Erz. »Der Vogelherd«; 1956/57 wiss. Mitarb. des DSV; Ende Juni 1956 auf dem 2. Kongreß junger Künstler in Karl-Marx-Stadt zus. mit Heinz Kahlau, Manfred Streubel u. Jens Gerlach öff. Eintreten für mehr kulturellen Spielraum u. Klärung »ideolog. Fehler«; war im Herbst 1956 aktiv im sog. »Donnerstags-Krs.«, laut MfS der »Dt. Petöfi-Club«; 25.10.1957 im »Neuen Dtl.« von H. Rodenberg als Teil einer Gr. um Ernst Bloch u. Hans Mayer denunziert; Entlassung aus dem DSV, seitdem freier Schriftst.; ausgedehnte Reisen ins europ. Ausland u. 1960 auf dem Fangschiff »Bertolt Brecht« bis Neufundland; 1964 – 67 Mitgl. des PEN-Zentrums Ost u. West; 1965 Ehe mit einer Tschechin, Übersiedl. nach Prag; 1965 Theaterstück »Zaza« für die Volksbühne Berlin, starke Kritik durch das PB des ZK der SED auf dem 11. Plenum, PB-Beschluß vom 9.11.1965 verpflichtete ihn zur Zurückzahlung eines Vorschusses, gleichz. Verbot des DEFA-Films »Das Kaninchen bin ich« (R: Kurt Maetzig, Drehbuch: M. B. nach seinem Roman »Maria Morzeck oder Das Kaninchen bin ich«, UA erst im Herbst 1989, der Roman erschien 1969 in München), Diffamierung fast der gesamten systemkrit. DEFA-Jahresprod. als »Kaninchenfilme« durch Horst Sindermann; 1967 ČSSR-Staatsbürgerschaft; 1968 Mitgl. des SV der ČSSR; Aug. 1968 nach dem Einmarsch der Warschauer-Pakt-Truppen Übersiedl. in die Bundesrep. Dtl., die tschech. Ausgabe des »Kaninchen« wurde verboten, die Aufführung des Stücks »Zaza« am Prager Nationaltheater abgesetzt; 1969 Gastdozentur an der Univ. Texas; Andreas-Gryphius-Preis; 1971 Staatsbürger der Bundesrep. Dtl.; 1973 Mitgl. der Bayr. Akad.; 1977 Jakob-Kaiser-Preis; 1980 PEN-Zentrum Bundesrep. Dtl; gest. in München.
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