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Podiumsdiskussion | Berlin
Ort der Veranstaltung

Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Veranstaltungssaal
Kronenstraße 5
10117 Berlin

Die bundesrepublikanische Protestbewegung der 1960er-Jahre richtete sich gegen den Vietnamkrieg und autoritäre Strukturen in der Gesellschaft, aber auch gegen das »kommunikative Beschweigen« (Hermann Lübbe) der NS-Vergangenheit.

Die Anklage der »Täter-Väter« sowie die Kritik an den personellen Kontinuitäten vom Dritten Reich zur Bundesrepublik in den staatlichen Institutionen und an den Universitäten waren ein wichtiges Antriebselement des Generationenprotestes. Während die breite gesellschaftliche Auseinandersetzung mit der NS-Zeit in der Bundesrepublik erst in den 1960er-Jahren richtig einsetzte, hatte sich die DDR bereits der Vergangenheit durch die staatlich verordnete »antifaschistisch-demokratische Umwälzung« entledigt und reklamierte in zahlreichen Kampagnen für sich, das »bessere Deutschland« zu sein.

Die sechste Veranstaltung der Reihe »Das doppelte 1968. Hoffnung – Aufbruch – Protest« fragt nach dem Umgang mit dem nationalsozialistischen Erbe im geteilten Deutschland und danach, welche Bedeutung es für die Protestbewegung der 1960er-Jahre hatte. Waren die »Achtundsechziger« logische Konsequenz der lange beschwiegenen NS-Zeit? Welche Rolle spielten sie bei der einsetzenden gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit der belasteten Vergangenheit? Wie glaubwürdig war die NS-Aufarbeitung in der DDR? Waren die unterschiedlichen Akteure in Ost und West wirklich an einer kritischen Auseinandersetzung interessiert und welche Bedeutung hat ihr Beitrag heute?

Begrüßung

Dr. Jens Schöne | Stv. Berliner Beauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Impulsvortrag

Prof. em. Dr. Wolfgang Benz | Historiker und ehem. Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin

Podium
  • Prof. em. Dr. Wolfgang Benz | Historiker und ehem. Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin
  • Peter Radunski | Senator a. D. und Politikberater, Berlin
  • Konrad Weiß | Publizist und Kuratoriumsmitglied der Deutschen Gesellschaft e. V., Berlin
  • Karin Wetterau | Autorin, Bielefeld
Moderation

Ulrike Timm | Deutschlandfunk Kultur, Berlin

Die Veranstaltung wird in Ton und Bild dokumentiert.

Veranstaltungsreihe Das doppelte 1968. Hoffnung – Aufbruch – Protest

Das Jahr 1968 steht heute für eine bedeutende Zäsur der deutschen und internationalen Nachkriegsgeschichte und als Chiffre für ein Jahrzehnt des Aufbegehrens, der Emanzipation und des gesellschaftlichen Wandels. Während im Westen die Studentenbewegung die gesellschaftlichen Verhältnisse und die bisherigen Autoritäten in Frage stellte und ihren »Marsch durch die Institutionen« antrat, geriet im Osten Europas der Staatskommunismus sowjetischer Prägung durch die Entwicklungen des »Prager Frühlings« in eine tiefe Krise. Die Veranstaltungsreihe »Das doppelte 1968« nimmt 50 Jahre später den vielschichtigen gesellschaftlichen Wandel der 1960er-Jahre in West und Ost, der vor allem durch das Jahr 1968 geprägt wurde, in den Blick. Dabei sollen Gemeinsamkeiten und Unterschiede des Aufbegehrens in Politik, Gesellschaft, Alltag und Kultur anhand ausgewählter Themenschwerpunkte behandelt werden.

Alle Termine der Reihe

 

Veranstalter
Bundesstiftung Aufarbeitung
Deutsche Gesellschaft e.V.
Beauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur Berlin
Thema
Aufstände gegen die Diktatur
Kontakt

Deutsche Gesellschaft e. V.

030 88 41 2-254

heike.tuchscheerer@deutsche-gesellschaft-ev.de

Hören Sie sich die Veranstaltung in unserer Mediathek an